Berlin Bereits jeder elfte Schüler besucht eine Privatschule
Berlin · Die Beliebtheit von Privatschulen in Deutschland ist ungebrochen. Wie das Statistische Bundesamt für das vergangene Schuljahr mitteilte, besuchten knapp eine Million Schüler Bildungseinrichtungen privater Träger. Auf allgemeinbildende Schulen wie Hauptschulen, Gymnasien oder Waldorfschulen entfiel dabei ein Anteil von 730 000 Kindern und Jugendlichen. So stieg die Zahl der Schüler an diesen Privatschulen im Vergleich zum Vorjahr um 0,6 Prozent.
"Trotz demografischen Wandels bleiben die Schülerzahlen an freien Schulen langfristig konstant", kommentiert Petra Witt, Präsidentin des Privatschulverbandes VDP, die Zahlen. Der Anteil von Privatschülern an allen Schülern in Deutschland sei dadurch auf 8,7 Prozent bei allgemeinbildenden Schulen und auf 9,4 Prozent bei berufsbildenden Institutionen gestiegen. Insgesamt besucht damit jeder elfte Schüler in Deutschland eine Privatschule.
In Nordrhein-Westfalen ist es im laufenden Schuljahr ähnlich. Dort gingen 159 267 Schüler auf eine private Ersatzschule - das entspricht jedem Zwölften. Doch während die Schülerzahl in NRW insgesamt im Jahresvergleich um 1,3 Prozent zurückgegangen ist, stieg die Zahl der Schüler an privaten Ersatzschulen im selben Zeitraum um 0,5 Prozent.
Einigen Politikern bereitet dieser Trend Sorgen. Sie fürchten eine soziale Spaltung des Bildungssystems und fordern daher mehr Initiative für öffentliche Schulen.