Beobachter in Syrien

Am Ende der Beobachter-Mission der Arabischen Liga soll in Syrien wieder Frieden herrschen, doch Zweifel an diesem hochgesteckten Ziel sind angebracht. Es wäre schon ein Segen für die Syrer, wenn Assads Krieg gegen weite Teile der eigenen Bevölkerung enden würde, der bisher rund 5000 Tote gefordert hat. Das Schweigen der Waffen wäre auch nur ein – wenn auch die wichtigste – Schritt auf dem Weg zum Frieden. Danach kann es um das politische Überleben eines Regimes gehen, das sich nur mit Gewalt und Brutalität bis heute an der Macht halten konnte. Die syrische Freiheitsbewegung, die wie ihre Vorbilder in Tunesien, Ägypten und zuletzt in Libyen das Ende von Despotie und den Anfang von Demokratie fordert, wird sich mit faulen Kompromissen und einer Restauration des Assad-Regimes nicht zufriedengeben. Dazu ist der Freiheitswillen zu stark.

Die Beobachter der Arabischen Liga müssen hinter die Kulissen schauen. Was nützt es, wenn die Emissäre vier Wochen durch Syrien reisen und eine an die Kette gelegte Militärmaschinerie sehen? Assad hat in Homs seine Panzer zurückgezogen. Das ist nicht mehr als Kosmetik an einem Kriegsszenario. Die Arabische Liga muss eine politische Lösung der Krise finden, sonst wird es nie Frieden geben.

Bericht: Ausländische Beobachter . . ., Titelseite

(RP)
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