Erster Prozess seiner Art Belgien: Lange Haft für mörderische Nonnen

Brüssel (rpo). Ein belgisches Gericht hat zwei Nonnen und zwei weitere Angeklagte wegen des Völkermordes in Ruanda schuldig gesprochen. Als Verantwortliche des Völkermordes erhielten sie Haftstrafen zwischen zwölf und 20 Jahren.

Der ehemalige Minister Alphonse Higaniro wurde zu einer Gefängnisstrafe von 20 Jahren verurteilt. Die beiden katholischen Ordensschwestern Consolata Mukangango und Julienne Mukabutera müssen für 15 beziehungsweise 12 Jahre in Haft. Der Unternehmer Vincent Ntezimana erhielt eine Gefängnisstrafe von ebenfalls 12 Jahren.

Alle waren schuldig gesprochen worden, sich im ruandischen Bürgerkrieg 1994 an der Ermordung von Angehörigen der Minderheit der Tutsi beteiligt zu haben. Nach belgischem Gesetz sind die Gerichte des Landes für Verletzungen internationalen Rechts auch dann zuständig, wenn es sich um Taten im Ausland handelt. Es war der erste Prozess, der nach diesem Gesetz in Belgien geführt wurde.

(RPO Archiv)
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