Spanien übernimmt das Ruder Belgien gibt EU-Präsidentschaft ab

Brüssel (rpo). In einer feierlichen Zeremonie im Königsschloss von Brüssel hat Belgien am Sonntag die Präsidentschaft der Europäischen Union an Spanien übergeben.

In Anwesenheit der Könige Albert II von Belgien und Juan Carlos von Spanien überreichte der belgische Ministerpräsident Guy Verhofstadt seinem spanischen Kollegen José Maria Aznar die europäische Flagge. Beide Regierungschefs würdigten die Einführung der Euro-Münzen und -Scheine zeitgleich mit dem Beginn der spanischen EU-Präsidentschaft am 1. Januar um Mitternacht.

"Der Euro ist das Symbol der Stärke unserer Gemeinschaft", sagte Aznar. Entsprechend dem selbst gewählten Motto seiner EU-Präsidentschaft werde sich Spanien für "mehr Europa" einsetzen, betonte Aznar: "Mehr Europa für die Bürger, mehr Europa in der Welt." Verhofstadt sagte, gemeinsam mit dem Dollar sei der Euro die am meisten geachtete Währung. Ihre Einführung als einziges Zahlungsmittel zeige, dass Europa stark und stabil sei.

EU-Kommissionspräsident Romano Prodi versprach der Regierung in Madrid eine uneingeschränkte Zusammenarbeit in den sechs Monaten der spanischen Präsidentschaft. Er lobte die Erfolge des belgischen EU-Vorsitzes im zurückliegenden Halbjahr, vor allem das Zustandekommen der "Erklärung von Laeken" über die Zukunft der EU. Damit sei ein Prozess in Gang gesetzt, der zu einer demokratischeren und offeneren Gemeinschaft führen werde, sagte Prodi - "zu einem Europa, mit dem sich die Bürger identifizieren können".

Die Einführung des Euro als alleiniges Zahlungsmittel in einem Gebiet mit 300 Millionen Menschen bezeichnete Prodi als historisches Ereignis. "Für die Kinder von heute wird der Euro gleichbedeutend mit Europa sein", sagte er. Schon jetzt setzten die Menschen überall in der Welt den Euro mit der EU gleich wie den Dollar mit den USA.

Die EU-Präsidentschaft wechselt alle sechs Monate. Spanien wird am 1. Juli 2002 von Dänemark abgelöst.

(RPO Archiv)
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