Weltklimarat drängt zum Handeln - doch Deutschland bremst den Spritpreis Beim Tanken endet der Klimaschutz

Analyse · Der Weltklimarat fordert eindringlich mehr Klimaschutz - beim Verkehr, Wohnen, Essen, Produzieren. Doch angesichts des Ukraine-Krieges marschiert Deutschland in die falsche Richtung: Steuersenkungen sollen den Spritpreis bremsen, Kohlekraftwerke laufen wie nie.

Der Verkehr ist einer der großen Verursacher von Treibhausgasen.

Der Verkehr ist einer der großen Verursacher von Treibhausgasen.

Foto: dpa/Sebastian Gollnow

Erst hat die Pandemie den Klima­wandel aus den Schlagzeilen verdrängt, dann der Ukraine-Krieg. Dabei kann der Klimaschutz nicht warten, die Erderwärmung schreitet voran. Ohne eine sofortige und starke Verringerung des Ausstoßes von Treibhausgasen sei die nötige Begrenzung des Temperaturanstiegs auf 1,5 Grad Celsius nicht zu schaffen, warnte der Vorsitzende des Weltklimarates, Hoesung Lee, am Montag zur Vorstellung des neuen Lageberichts. Die Welt müsse die Nutzung von fossilen Brennstoffen stark drosseln, die Elektrifizierung vorantreiben, alternative Energieerzeugung ausbauen und effizienter wirtschaften. Der Weltklimarat (Intergovernmental Panel on Climate Change, kurz: IPCC) wurde von den Vereinten Nationen und der Weltorganisation für Meteorologie gegründet. Er ist das führende Gremium zu wissenschaftlichen Fragen rund um die Erderwärmung. Am Montag wurde ein Teilbericht vorgestellt, der sich mit den technischen und wirtschaftlichen Möglichkeiten befasst, den Klimawandel zu begrenzen.