Persönlich Baschar al Assad ist Diktator in dritter Amtszeit
Baschar al Assad hat sich für eine dritte, siebenjährige Machtperiode im syrischen Präsidentenamt zur Wahl gestellt. Oppositionelle werteten die Wahlen in Syrien als "zynische Demokratie-Farce". Die EU sprach von einer "Parodie von Demokratie".
Viele der offiziell rund 15,8 Millionen Wahlberechtigten waren nicht zu einem der Wahllokale gelangt, denn nach UN-Angaben sind mehr als 40 Prozent der gut 22 Millionen Syrer im In- und Ausland auf der Flucht - eine Folge des Bürgerkrieges, der aus dem Arabischen Frühling 2011entsprang. Prominente Oppositionelle waren von den Wahlen ohnehin faktisch ausgeschlossen, da sie im Kampf gegen die Regierung stehen oder im Exil leben. Zudem wurde nur dort abgestimmt, wo die Regierungstruppen die Kontrolle haben.
Der 48-jährige Diktator in dritter Amtszeit lässt sich also von seinen Befürwortern ein scheinheiliges Mandat erteilen. Er will seine Stärke untermauern - und zudem vorführen. dass der Staat Syrien, trotz eines Bürgerkrieges, der Aktivisten zufolge mittlerweile mehr als 160 000 Menschen das Leben gekostet hat,funktioniert. Assad darf die Tyrannei gegenüber seinem Volk weiterführen. Im Rücken hat der Diktator Russland mit Waldimir Putin. Das sorgt für Respekt in der westlichen Welt. Die hat, neben der Verhinderung eines aufgewärmten Kalten Krieges, noch ein Schreckensszenario im Hinterkopf: Die Dschihadisten gewinnen in Syrien immer mehr an Einfluss. Viele halten Assad daher für das kleinere Übel in einem Konflikt, der von zahlreichen Beobachtern ohnehin als unlösbar angesehen wird.
Baschar al Assad ist Generalsekretär der Baath-Partei und Staatspräsident Syriens. Er erbte die Posten im Jahr 2000 von seinem verstorbenen Vater, Offizier Hafiz al Assad, der von 1970 an die Ämter ausübte. Baschar al Assad studierte Medizin und wurde in London zum Augenarzt ausgebildet. Wie weite Teile der syrischen Elite gehört Assad der Religionsgemeinschaft der Alawiten an.
