Israelischer Staatschef macht Zugeständnisse Barak: Zwei Hauptstädte bei Frieden mit Palästina

Jerusalem (dpa). Im Falle eines Friedensschlusses mit den Palästinensern wird es nach Ansicht des israelischen Ministerpräsidenten Ehud Barak zwei Hauptstädte Jerusalem und Al Kuds geben. Dies sagte er in einem am Donnerstag auszugsweise veröffentlichten Interview mit der rechtsgerichteten Tageszeitung "Jerusalem Post".

"Falls es ein Abkommen gibt, wird es auch eine palästinensische Hauptstadt geben, die Al Kuds (arabisch: die Heilige) genannt wird", zitierte das Blatt den Regierungschef. Gleichzeitig aber werde Jerusalem um mehrere jüdische Siedlungen erweitert, die bisher auf dem von den Palästinensern beanspruchten Gebiet liegen, betonte Barak.

Ob die künftige palästinensische Hauptstadt aus Teilen des bisherigen Jerusalem bestehen würden, wollte Barak nicht sagen. Es ist offizieller Standpunkt der israelischen Regierung, dass Jerusalem "die ewige, ungeteilte Hauptstadt Israels" bleiben müsse.

Barak zeigte sich bei den Verhandlungen in den vergangenen Monaten jedoch bereit, den Palästinensern einige arabische Orte am Ostrand der Stadt zu übergeben. Darunter ist auch der Ort Abu Dis, wo bereits das künftige palästinensische Parlament gebaut wird. Die rechtsgerichtete Opposition im israelischen Parlament hat Barak wiederholt vorgeworfen, er wolle Jerusalem teilen.

Barak sagte in dem Interview weiter, eine Friedensregelung zwischen Israel und den Palästinensern werde "ein Ende des Konflikts, dauernde und von der Welt anerkannte Grenzen für Israel, 80 Prozent aller (jüdischen) Siedler unter israelischer Souveränität und Sicherheitsgarantien für Israel" bringen.

(RPO Archiv)
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