Persönlich Barack Obama . . . spielt Clintons Cheerleader

Kurz nach der FBI-Kritik an ihrem Umgang mit der E-Mail-Affäre hat Hillary Clinton im Wahlkampf flammende Unterstützung von US-Präsident Barack Obama erhalten. "Ich bin heute hier, weil ich an Hillary Clinton glaube", erklärte Obama bei seiner ersten Kundgebung mit der Präsidentschaftsbewerberin der Demokraten in North Carolina. Nie habe es einen Mann oder eine Frau gegeben, die für das höchste Staatsamt qualifizierter gewesen wäre. Leidenschaftlich betonte der Präsident, wie glaubwürdig und engagiert die Kandidatin sei. Dazu verwies Obama auch auf das demokratische Nominierungsrennen von 2008, als er und Clinton sich als Gegner gegenüberstanden. Er habe damals bei Debatten "immer auf der Hut" sein müssen, weil Clinton alle Fakten gekannt habe, sagte Obama. Damals waren die beiden im Vorwahlkampf verfeindet. Aber kurz nach Obamas Nominierung stellte sich Clinton auf seine Seite. Obama ernannte Clinton zur Außenministerin, und aus den Rivalen wurden Vertraute.

Nun, kurz vor Ende seiner Amtszeit im Januar 2017, sind Obamas Zustimmungswerte auf einem Langzeithoch - vor allem in Europa. 86 Prozent der Deutschen, 84 Prozent der Franzosen und 79 Prozent der Briten sind der Ansicht, dass der 54-Jährige mit Blick auf das Weltgeschehen das Richtige tut, ergab eine Pew-Studie.

Ungeachtet der politischen Erfolge und Misserfolge verlieren die USA mit Obama einen sympathischen Menschen an ihrer politischen Spitze. Jemanden, der in seinen acht Amtsjahren nie seine Natürlichkeit verloren hat. Wie unterhaltsam er sein kann, zeigte Obama auch wieder in North Carolina, als er den republikanischen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump ins Visier nahm: "Jeder kann twittern, aber niemand hat eine Ahnung davon, was den Präsidentenjob wirklich ausmacht - bis man hinter dem Schreibtisch im Oval Office gesessen hat."

(RP)
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