Banken gegen Politik

Banker gehören zu den Berufsgruppen, die es schaffen, gleichzeitig Unionspolitiker, Sozialdemokraten, Grüne und Linke gegen sich aufzubringen. Die Branche hat wegen ihrer Verfehlungen in der Krise einen schlechten Leumund, und deshalb hat sich Deutsche-Bank-Chef Fitschen mit seiner Brandrede und dem Vorwurf des Populismus keinen Gefallen getan – unabhängig davon, dass man den Ärger verstehen kann, wenn der Finanzminister ohne Differenzierung "die Banken" schilt.

Dabei müssten sich beide über den Sinn von Regulierung einig sein. Das Problem liegt vermutlich auch weniger in der Sache als im Ton. Der Streit hat sich verschärft, weil ein durch Skandale im eigenen Haus genervter Manager Fitschen dünnhäutig auf Kritik an der Branche reagiert und damit jenen Polit-Strategen in die Hände spielt, die solche Empfindlichkeiten nur zu gern für verbale Rundumschläge gegen das gesamte Finanzwesen nutzen. Allen sei gesagt: Nehmt Euch zurück! Nicht alle Banker sind böse, und nicht jeder Kritiker will den Banken an den Kragen. Öffentliche Empörung löst keine Probleme.

(mar)
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