Bangkok In Thailand will die Opposition Bangkok lahmlegen

Bangkok · Thailand steuert auf eine neue Machtprobe zu. Die Opposition schloss vor den für heute angekündigten massiven Straßenblockaden in Bangkok einen Kompromiss mit der Regierung aus. Deren Anhänger – die "Rothemden" – strömten bereits gestern in verschiedenen Teilen des Landes zusammen, blieben jedoch der Hauptstadt fern. Dort kündigten die Behörden den Einsatz von 12 000 Polizisten und 8000 Soldaten an, um Recht und Ordnung aufrecht zu erhalten.

Opposition bringt Bangkok zum Stillstehen
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Thailand steuert auf eine neue Machtprobe zu. Die Opposition schloss vor den für heute angekündigten massiven Straßenblockaden in Bangkok einen Kompromiss mit der Regierung aus. Deren Anhänger — die "Rothemden" — strömten bereits gestern in verschiedenen Teilen des Landes zusammen, blieben jedoch der Hauptstadt fern. Dort kündigten die Behörden den Einsatz von 12 000 Polizisten und 8000 Soldaten an, um Recht und Ordnung aufrecht zu erhalten.

Beide Seiten betonten ihre Absicht, auf Gewalt zu verzichten. Viele Thailänder rechnen mit einem Eingreifen des Militärs, sollte es zu Krawallen kommen. Am Wochenende waren in Bangkok sieben Menschen angeschossen worden, die meisten von ihnen Oppositionsanhänger. Seit zwei Monaten versucht die Opposition unter der Führung von Suthep Thaugsuban, die Regierung von Ministerpräsidentin Yingluck Shinawatra zu stürzen. An deren Stelle will sie nicht gewählte Volksräte einsetzen.

Yingluck lehnt dies ab, hat jedoch für den 2. Februar Wahlen angesetzt. In den vergangenen Wochen kam es bei den Demonstrationen immer wieder zu Zusammenstößen. Dabei starben acht Menschen. Ein Kompromiss mit der Regierung komme nicht infrage, sagte Oppositionsführer Suthep der Zeitung "Sunday Nation". Er will mit seinen Anhängern bis zu 20 Tage lang sieben wichtige Kreuzungen in Bangkok blockieren und damit den Verkehr der Millionenstadt lahmlegen. Gewalt schloss Suthep aus: "Wenn es sich zu einem Bürgerkrieg entwickelt, gebe ich auf. Menschenleben sind mir kostbar", erklärte er.

Auch die Regierung schwor der Gewalt ab. Man werde die Demonstranten lieber in einige der Regierungsgebäude lassen, sagte Außenminister Surapong Tovichakchaikul. Arbeitsminister Chalerm Yoobamrung pflichtete ihm bei: "Die Regierung wird Suthep morgen den Helden spielen lassen", sagte er. "Das wird seine Show."

Die Behörden in Bangkok haben für heute vorsorglich die Schließung von 140 Schulen und den Universitäten nahe der sieben betroffenen Straßenkreuzungen angeordnet. Die US-Botschaft rief ihre Bürger auf, sich einen Wasser- und Lebensmittelvorrat für zwei Wochen zuzulegen. Außenminister Surapong bezeichnete dies gestern als Panikmache. Eine Eskalation der Gewalt könnte das Militär auf den Plan rufen. Es hat sich in den vergangenen 81 Jahren 18 Mal gegen die Regierung erhoben, mit wechselndem Erfolg. Armeechef Prayuth Chan-ocha forderte die Demonstranten auf beiden Seiten auf, friedlich zu bleiben. "Wir sind alle Thais", erklärte er. "Trotz unserer Meinungsverschiedenheiten können wir zusammenleben." Die Opposition wirft Yingluck vor, eine Marionette ihres vor einer Haftstrafe ins Ausland geflohenen Bruders und Ex-Ministerpräsidenten Thaksin Shinawatra zu sein. Der Konflikt zieht sich seit acht Jahren hin.

(RP)
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