Ministerpräsident Howard beschimpft Australische Kriegsgegner wollten Parlament stürmen

Canberra/Islamabad (rpo). Die Anti-Kiegspoteste eskalieren. In Australien haben Kriegsgegner am Montag versucht, das Parlament in Canberra zu stürmen. Die Polizei drängte mehrere hundert Demonstranten zurück, die lautstark den Abzug der 2.000 australischen Soldaten aus der Golfregion forderten.

Im Parlament musste eine Debatte drei Mal unterbrochen werden, als Anti-Kriegs-Aktivisten von der Besuchertribüne aus Ministerpräsident John Howard beschimpften. In Pakistan kündigten islamistische Parteien neue Massenproteste gegen den Golfkrieg an.

Eine Besucherin beschimpfte Howard als Lügner und Feigling. Sie und zwölf weitere Personen wurden von Sicherheitskräften aus dem Saal gebracht. Howard reagierte nicht auf die Zwischenrufe. In Australien kommt es seit Kriegsbeginn immer wieder zu Protestaktionen. Zuletzt hatten sich am Sonntag mehr als 4.000 Demonstranten vor dem Parlament versammelt, in Sydney gingen rund 40.000 Kriegsgegner auf die Straße.

In Islamabad kündigte eine Koalition religiöser Parteien für den kommenden Sonntag einen weiteren Protestmarsch durch die Stadt Peshawar an. "Wir werden weiter machen, bis die Welt dieses Verbrechen stoppt", sagte der Sprecher der Vereinigten Aktionsfront, Shahid Shamsi. "Der Hass auf Amerika wächst." Weitere Protestaktionen würden am 2. und 4. April in den Städten Quetta und Multan folgen. Zuletzt waren am Sonntag in Lahore mehr als 100.000 Menschen auf die Straße gegangen.

In Neuseeland protestierte ein katholischer Priester im US-Konsulat in Auckland gegen den Irak-Krieg. Pater Peter Murnane und ein weiterer Aktivist zeichneten nach eigenen Angaben mit ihrem Blut ein ein Meter langes Kreuz auf den Teppich im Büro von Konsul Douglas Berry. Die USA "vergießen große Mengen Blut auf irakischem Boden", erklärte Murnane anschließend. Die US-Botschaft in Wellington bestätigte die Protestaktion und erklärte, diese habe nicht zu einem konstruktiven Dialog beigetragen.

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