Mehrere Menschen verletzt Ausschreitungen zwischen Israelis und Palästinensern

Jerusalem (AP). Bei gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen israelischen Polizisten und jugendlichen Palästinensern auf dem Tempelberg sind am Donnerstag in Jerusalem mehrere Menschen verletzt worden. Die Ausschreitungen begannen kurz nach dem Besuch des Vorsitzenden des oppositionellen konservativen Likud-Blocks, Ariel Scharon. Die Polizisten setzten Gummigeschosse gegen die etwa 200 Palästinenser ein, die Steine auf die Beamten warfen. Drei Palästinenser und etwa zwei Dutzend Polizisten wurden nach Behördenangaben verletzt. Auf dem Tempelberg liegen heilige islamische und jüdische Stätten. Bereits 1990 und 1996 kam es zu Ausschreitungen mit zahlreichen Toten. Der palästinensische Präsident Jassir Arafat sagte, Scharons Besuch sei sehr gefährlich. Die arabischen und islamischen Länder sollten die heilige Stätte möglichst schnell schützen. Die Palästinenserführer erklärten, der Besuch Scharons sei eine Provokation, mit der der Politiker die Souveränität Israels über den Tempelberg habe demonstrieren wollen. Ein palästinensischer Behördenvertreter sagte, dass tausende Polizisten den Politiker beschützen müssten, zeige, dass Israel keine Kontrolle über das Gebiet habe.

Scharon wies die Vorwürfe zurück. "Was für eine Provokation ist es, wenn ein Jude diesen Ort mit einer Botschaft des Friedens besucht", sagte er. Scharon begann seinen Besuch am Donnerstagmorgen zusammen mit Mitgliedern des Likud-Blocks. Die Gruppe wurde von etwa 1.000 Polizisten bewacht; einige Demonstranten versuchten, die Absperrungen zu durchbrechen. Scharon kündigte an, seine Partei werde versuchen, Ministerpräsident Ehud Barak zu stürzen. Dieser habe einen Fehler gemacht, als er Teile Jerusalems den Palästinensern angeboten habe.

(RPO Archiv)
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