Düsseldorf Auslandspresse ist besorgt über die Erfolge der Rechten

Düsseldorf · Die internationale Presse hat die Wahlergebnisse vom Wochenende fast unisono als klaren Rückschlag für Bundeskanzlerin Angela Merkel bewertet. Die britische "Financial Times" etwa sieht in den Wahlen ein Referendum über Merkels Flüchtlingspolitik. Das Ergebnis für die AfD sei der größte Erfolg von Rechtspopulisten seit der Wiedergeburt der Demokratie in Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg.

In einem Kommentar der konservativen britischen "Times" heißt es: "Dieser Sieg ist ein niederschmetternder Schlag gegen Frau Merkel (...). Die Ergebnisse der Landtagswahlen erhöhen den Druck auf sie, die Zahl der nach Deutschland kommenden Migranten zu senken." Auch für die niederländische Zeitung "De Volkskrant" sind die Landtagswahlen von historischer Bedeutung: "Mit dem Aufmarsch der AfD ist jene politische Ordnung zum Ende gekommen, wie Deutschland sie seit 1949 kannte, und in der die Volksparteien CDU und SPD zusammen fast immer ausreichende Mehrheiten hatten und Regierungskoalitionen meist aus zwei Parteien bestanden."

Die liberale schwedische Tageszeitung "Dagens Nyheter" kommentiert: "Der Wahlsieg für die AfD gleicht einem Erdbeben, das dauerhafte Folgen haben wird." Und die französische Regionalzeitung "Ouest France" schreibt: "Seit 1945 schien kein politischer Raum rechts von der CDU in Deutschland möglich. Seit gestern ist dieser unerreichbare Bereich besetzt."

(RP)
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