Hätten keine Evakuierungsplätze besetzt Zwei US-Abgeordnete unangekündigt zum Flughafen von Kabul gereist

Washington · Die Abgeordneten sollen sich für mehrere STunden am Flughafen aufgehalten haben, bevor sie ihn wieder verlassen haben. Es gibt Kritik, die Reise sei nicht mit Diplomaten oder an der Evakuierungsaktion beteiligten Militärs abgesprochen gewesen.

 Zwei US-Abgeordnete sind wohl für mehrere Stunden zum Flughafen in Kabul gereist.

Zwei US-Abgeordnete sind wohl für mehrere Stunden zum Flughafen in Kabul gereist.

Foto: dpa/Senior Airman Taylor Crul

Inmitten der chaotisch verlaufenden Evakuierungsaktion am Flughafen von Kabul sind zwei Mitglieder des US-Kongresses unangekündigt dort eingetroffen. Der demokratische Abgeordnete Seth Moulton und sein republikanischer Kollege Peter Meijer flogen mit einem Charterflugzeug ein, hielten sich mehrere Stunden auf dem Flughafen auf und flogen mit einem Charterflugzeug wieder ab.

Vorwürfe, sie hätten aus Afghanistan flüchtenden US-Bürgern oder Afghanen Sitzplätze weggenommen, konterten sie in einer gemeinsamen Erklärung mit der Aussage, sie hätten sichergestellt, auf einem Flug mit leeren Sitzplätzen abzureisen.

Als Mitglieder des US-Kongresses hätten sie eine Aufsichtspflicht, erklärten sie. „Wir haben diesen Besuch im Geheimen durchgeführt, nur nach unserer Abreise über ihn gesprochen, um das Risiko und die Störung für die Leute vor Ort möglichst gering zu halten, und weil wir dort waren, um Informationen zu sammeln, nicht, um uns wichtig zu machen.“

Aus informierten Kreisen verlautete, US-Außenministerium, Verteidigungsministerium und Weißes Haus seien empört über den Vorfall, da die Reise nicht mit Diplomaten oder an der Evakuierungsaktion beteiligten Militärs abgesprochen gewesen sei. Das Militär habe von dem Besuch erst erfahren, als sich das Flugzeug der Abgeordneten im Anflug befand. Um die Sicherheit der Abgeordneten zu gewährleisten und sie mit Informationen zu versorgen, hätten Ressourcen bereitgestellt werden müssen.

Beide Abgeordnete sind Veteranen des US-Militärs. Moulton, ein Marineinfanterist und lautstarker Kritiker des Irak-Kriegs, war mehrfach im Irak eingesetzt. Meijer war als Teil der Heeresreserve in Afghanistan eingesetzt und arbeitete dort später bei einer Nichtregierungsorganisation. Beide sind Mitglieder des Streitkräfteausschusses des Repräsentantenhauses.

(lils/dpa)
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