Guantanamo-Prozess Zeugenaussage gegen Bin Ladens Ex-Fahrer

Guantanamo (RPO). Im Kriegsverbrecherprozess in Guantanamo haben am Donnerstag zwei Zeugen gegen den ehemaligen Fahrer von Osama bin Laden ausgesagt. Medien und anderer Beobachter wurden davon ausgeschlossen.

Die Gerichtszeichnungen im 9/11-Prozess
9 Bilder

Die Gerichtszeichnungen im 9/11-Prozess

9 Bilder

Die Zeugen hätten sich im US-Luftwaffenstützpunkt Bagram in Afghanistan aufgehalten, als Salim Hamdan im Dezember 2001 dorthin gebracht worden sei, sagte sein von US-Verteidigungsministerium ernannter Anwalt Brian Mizer.

Er hoffe, dass die amerikanische Öffentlichkeit irgendwann Hamdans Verteidigung hören könne, erklärte Mizer vor der Anhörung im Gefangenenlager Guantanamo in einer E-Mail. Einige Zeugen in dem Prozess sind nur als Nummern oder über ihre Initialen bekannt. Unter Verweis auf Geheiminformationen wurde bei Anhörungen anderer Angeklagten in der Vergangenheit mehrfach der Ton abgestellt.

In Hamdans Prozess ließ Militärrichter Keith Allred am Donnerstag ein umstrittenen Verhör als Beweismittel zu. Damit kann der Ermittler, der das betreffende Verhör im Mai 2003 geführt hat, als Zeuge der Anklage aussagen. Nach Angaben von Hamdans Anwälten kamen dessen Aussagen unter Druckmitteln wie Schlafentzug und Einzelhaft zustande.

Hamdan wird vorgeworfen, Bin Laden dabei geholfen zu haben, sich nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 dem Zugriff der US-Behörden zu entziehen. Er hat der Aussage eines Ermittlers aus dem US-Verteidigungsministerium widersprochen, wonach er einen Eid auf den Al-Kaida-Chef geschworen haben soll.

(ap)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort