Geiselnehmer verlangen Lösegeld Zeitung: Drei Libanesen in Irak entführt

Beirut (rpo). Drei Libanesen sind in Irak verschleppt worden. Die Geiselnehmer verlangen Medienberichten zufolge ein Lösegeld für deren Freilassung.

Die libanesische Zeitung "As-Safir" berichtete am Dienstag unter Berufung auf Diplomaten in Beirut und Bagdad, unbekannte Täter hätten am Montag zwei für eine Baufirma in Irak tätige Libanesen entführt. Sicherheitsdienste gaben die Namen der beiden aus Beirut stammenden Geiseln mit Georges Fernando und Dschamil Dib an. Der Zeitung zufolge wurde außerdem bereits vor einem Monat der aus Südlibanon stammende Habib Samouri verschleppt, der in Irak für eine Marketingfirma gearbeitet habe.

In einem am Montagabend vom arabischen Fernsehsender El Arabija ausgestrahlten Video bekannte sich eine Gruppe namens "Bataillon des islamischen Zorns" zur Entführung eines Libanesen in Irak, dem sie Spionage für die USA vorwarf. In dem Video gibt sich die Geisel als Habib Chalil Samur zu erkennen. Er sei nach der Einnahme Bagdads durch die US-geführten Truppen Anfang April vergangenen Jahres nach Irak eingereist und arbeite im Auftrag einer Gesellschaft für Handelsstudien, die "Berichte für die Amerikaner" erstelle. In einer Erklärung werfen die Entführer ihrem Gefangenen vor, dass er "ein Spionagenetzwerk lenkt, dessen Angehörige mehrheitlich Iraker sind". Das Video zeigt zudem ein Foto der Geisel.

In Irak wurden in den vergangenen Monaten Dutzende Ausländer Opfer von Entführungen; die meisten von ihnen wurden wieder freigelassen. Einige Geiseln wurden von ihren Entführern getötet, unter ihnen ein Italiener und der US-Bürger Nicholas Berg, der vor laufender Kamera enthauptet wurde. Am Wochenende kamen sieben Türken wieder frei, die einige Tage zuvor verschleppt worden waren.

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