Rostocker Krawalle Zehn Hauptverdächtige in Haft

Rostock (RPO). Die Staatsanwaltschaft in Rostock konzentriert sich nach den Krawallen im Vorfeld des G-8-Gipfels auf zehn Hauptverdächtige. Alle sollen vorerst in Haft bleiben, teilte Oberstaatsanwalt Peter Lückemann mit. Mit Hilfe von Videos und Zeugenaussagen ließe sich den Inhaftierten nachweisen, dass sie Steine auf Polizisten geworfen haben.

G-8-Gipfel: Proteste in Rostock
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Das Amtsgericht Rostock habe neun Haftbefehle erlassen, die nun eine Gerichtsverhandlung im so genannten beschleunigten Verfahren ermöglichen. Der zehnte Tatverdächtige bleibt wegen anderer Anordnungen in Haft. Gegen ihn wird laut Lückemann ein gesondertes Verfahren eröffnet, da ihm wegen früherer Taten nach Einschätzung des Haftrichters eine längere Freiheitsstrafe droht.

Die neun übrigen Täter sollen im beschleunigten Verfahren in den nächsten Tagen verurteilt werden. Dieses Verfahren ist zulässig, wenn die Beweislage eindeutig ist und eine Verurteilung sicher erscheint. Die Staatsanwaltschaft hat laut Lückemann Zeugenaussagen und Videos darüber, dass alle zehn Personen Steine auf die Polizei geworfen haben. Den neun Personen aus dem besonderen Verfahren droht Haft bis zu einem Jahr.

Polizei hatte Funkprobleme bei den Krawallen

Unterdessen räumte die Polizei Probleme beim Einsatz am Samstag ein: Der zuständige Unterabschnittsleiter sei zeitweise nicht über Funk zu erreichen gewesen. Daraufhin habe dessen Vorgesetzter direkte Befehle an die Einheiten gegeben, sagte ein Sprecher der G-8-Sondereinheit Kavala. Damit reagierte die Polizei auf einen Bericht des "Tagesspiegel", wonach der Unterabschnittsleiter während der laufenden Krawalle abgesetzt worden sei.

(ap)
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