"Women's March" Frauen marschieren weltweit gegen Donald Trump

Washington · In den USA und in vielen europäischen Städten haben sich Menschen zu Protesten gegen den neuen US-Präsidenten Donald Trump versammelt. Allein auf der National Mall in Washington kam am Samstag eine halbe Million Menschen zu einem Protestmarsch der Frauen zusammen.

Der Protestmarsch der Frauen gegen Donald Trump
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Der Protestmarsch der Frauen gegen Trump

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Foto: rtr, SS

Teilnehmer auf der ganzen Welt solidarisierten sich am Samstag mit dem "Women's March" in Washington, wo Frauen gegen Frauenfeindlichkeit, Gewalt, Rassismus, Homophobie und religiöse Intoleranz auf die Straße gingen. Auf den meisten Plakaten zu sehen: Der neue US-Präsident Donald Trump. Denn er hatte sich während des Wahlkampfes wiederholt abfällig über Frauen geäußert.

Insgesamt sollen es weltweit mehr als 600 "Schwesternmärsche" gewesen sein. Auch Männer nahmen an den Märschen teil. Laut Washingtons Vizebürgermeister Kevin Donahue erhöhten die Organisatoren ihre erwartete Teilnehmerzahl von 200.000 auf 500.000. Die Stadt gibt selbst keine Teilnehmerzahlen bekannt.

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Foto: rtr, JE/TC

Die unterlegene Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton lobte den Protest. Sie danke den Teilnehmern dafür, dass sie "für unsere Werte" einstünden, das Wort ergriffen und marschierten, schrieb die Demokratin am Samstag auf Twitter. Dies sei so "wichtig wie immer". Angelehnt an ihren Wahlkampfslogan "Stronger Together" fügte sie hinzu: "Ich glaube wirklich, dass wir gemeinsam immer stärker sind."

Pop-Diva Madonna erfreute die Teilnehmer des Marsches mit einem Überraschungsauftritt. Sie trat vor den Demonstranten auf die Bühne und hielt eine Rede, in der sie den neuen Präsidenten heftig attackierte. Sie rief die Frauen im Land auf, ihre Ablehnung deutlich zu machen, "dieses neue Zeitalter der Tyrannei zu akzeptieren". Alle Minderheiten im Land seien "in Gefahr", warnte Madonna. Dem müssten die Demonstranten eine "Revolution der Liebe" entgegensetzten. Nach ihrer Rede sang die Pop-Diva zwei Songs.

Den größten deutschen Protestzug gab es am Samstag in Frankfurt am Main, wo mehr als 2000 Menschen durch die Innenstadt zogen. In Berlin versammelten sich einige Hundert Frauen und Männer vor der US-Botschaft. Der Ableger der Demokratischen Partei für im Ausland lebende US-Amerikaner (Democrats Abroad) hatte die Demonstration angemeldet, wie die Polizei mitteilte. Die Demonstrantinnen riefen "No justice, no peace" oder "I'm a feminist". Auf Plakaten standen Sprüche wie "Trump ist kein Berliner".

In München zogen rund 600 Menschen vom US-Generalkonsulat bis in die Innenstadt. In Heidelberg protestierten rund 800 Menschen für gesellschaftliche Vielfalt. Nach Angaben der Polizei verliefen alle Protestzüge friedlich.

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In Prag hielten die Menschen aus Solidarität mit den Frauen in der US-Hauptstadt eine Kundgebung ab. Bei Temperaturen um den Gefrierpunkt schwenkten sie auf dem Wenzelsplatz Porträts von Trump und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin sowie Banner, auf denen "Das ist nur der Anfang" geschrieben stand. Organisatorin Johanna Nejedlova sagte: "Wir sind besorgt über die Art und Weise, in der einige Politiker reden, vor allem während des amerikanischen Wahlkampfes".

Auf einem Schriftzug vor dem Pantheon in Rom stand "Brücken, keine Mauern" geschrieben. In Kopenhagen kamen die Teilnehmer eines Marsches vor der US-Botschaft zusammen. Viele von ihnen trugen die pinkfarbenen Wollmützen, die zum Symbol der Frauenmärsche geworden sind. Die Protestteilnehmerin Sherin Khankan sagte: "Es muss eine Alternative zu dem wachsenden Hass geschaffen werden." Auch in Stockholm wurde eine Demonstration abgehalten. Organisatorin Lotta Kuylenstjerna sagte mit Blick auf Trump: "Wir müssen seine Botschaft nicht akzeptieren."

(mro/dpa/AFP)
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