Wolfgang Ischinger „Vielleicht geht Moskau noch gern auf Kramp-Karrenbauers Syrien-Vorschlag ein“

Berlin · Der Vorsitzende der Münchner Sicherheitskonferenz, Wolfgang Ischinger, schließt nicht aus, dass Russland auf den Vorstoß von Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer zu einer internationalen Sicherheitszone in Nordsyrien eingehen wird.

 Wolfgang Ischinger (Archivbild).

Wolfgang Ischinger (Archivbild).

Foto: dpa/Sven Hoppe

„Vielleicht kommt ja der Zeitpunkt, an dem man in Moskau ganz gern auf Vorschläge wie von Frau Kramp-Karrenbauer zur Internationalisierung der militärischen Präsenz in der syrischen Grenzregion zurückkommt“, sagte Ischinger unserer Redaktion. Mit Blick auf die von der Ankara und Moskau im Nordosten Syriens aufgenommenen gemeinsamen Patrouillen zur Überwachung des Rückzugs der kurdischen Kämpfer von der türkischen Grenze sagte Ischinger: „Für Moskau ist das eine militärische, gefährliche, finanziell teure und politisch risikoreiche Mission.“ Dass Syriens Machthaber Baschar al-Assad den Vorschlag Kramp-Karrenbauers abgelehnt habe, sei nicht wichtig. „Was jetzt im Syrienkonflikt zählt, ist nicht die Meinung von Assad. Vielmehr kommt es auf Russland an, an dessen Kette Assad hängt.“ Kramp-Karrenbauer habe mit ihrem Vorstoß Flagge gezeigt. Deutschland dürfe nicht länger einfach wegschauen. Es sei aber „strategische Geduld“ nötig.

(kd)
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