Ukraine-Krieg Wirtschaft fürchtet Sanktionsspirale

Berlin · Russland will mit Gegenmaßnahmen auf die Sanktionen der EU reagieren.

Die deutsche Wirtschaft hat zurückhaltend auf die neuen Sanktionen der EU gegen Russland reagiert. Die Europäer blieben bei ihrer Linie, sagte der stellvertretende DIHK-Hauptgeschäftsführer Volker Treier unserer Redaktion. "Wir befinden uns aber zweifellos in einer Sanktionsspirale, die so niemand wollte", ergänzte er. Daher sei der Hinweis auf eine mögliche schnelle Zurücknahme der Sanktionen von "größter Bedeutung".

Die EU hatte am Freitag wegen der Rolle Russlands in der Ukraine-Krise die bereits Anfang der Woche beschlossenen Sanktionen gegen Russland scharf gestellt. Die Strafmaßnahmen richten sich gegen Energie- und Rüstungsunternehmen. Zudem werden weitere Konten russischer Politiker eingefroren.

Die Kreml-Führung reagierte mit Unverständnis auf den Schritt der Europäer. "Eine solche Entscheidung in einem Moment, in dem sich der Friedensprozess stabilisiert, bedeutet, den Friedensprozess zu untergraben", sagte der russische Außenminister Sergej Lawrow.

Der russische Präsident Wladimir Putin kritisierte die Sanktionen als "wenig effektiv" und "antirussisch". Er kündigte Gegenmaßnahmen an. Die Amerikaner folgten den Europäern und verhängten ebenfalls neue Sanktionen gegen Russland. Sie verschärften die Maßnahmen gegen russische Geldinstitute.

Der Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft, der die gesamte Industrie repräsentiert, wollte die neuen Maßnahmen am Freitag noch nicht bewerten. DIHK-Vize-Hauptgeschäftsführer Treier betonte: "Ein wichtiges Signal muss sein, dass eine Tür für Gespräche weiter offen bleibt."

(qua)
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