Ägypten und USA Wikileaks enthüllt Streitigkeiten

Washington (RPO). Obwohl Ägypten seit Jahren als einer der engsten Verbündeten der USA im Nahen Osten gilt, hat es in der Vergangenheit offenbar immer wieder heftige Meinungsverschiedenheiten zwischen Kairo und Washington gegeben.

Unruhen in Ägypten: Tote, Verletzte, brennende Gebäude
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Wie aus von der Enthüllungsplattform Wikileaks veröffentlichten Diplomaten-Depeschen hervorgeht, waren die USA vor allem mit dem Fortschritt der Regierungsreformen und der Menschenrechtssituation in dem nordafrikanischen Land unzufrieden. Ägypten hingegen stellte den Einfluss der USA im Nahen Osten in Frage.

"Die Ägypter haben das Vertrauen in die USA als Führungsmacht in der Region verloren", schrieb Botschafterin Margaret Scobey im Dezember 2008 vor einem Treffen zwischen Präsident Husni Mubarak und General David Petraeus an das US-Außenministerium. "Die unterschiedlichen Auffassungen über die Geschwindigkeit und Richtung politischer Reformen haben die Beziehungen abkühlen lassen."

Präsident Mubarak verstehe den Einfluss der USA im Nahen Osten bisweilen als Bedrohung seiner regionalen Führungsrolle. Die ägyptische Regierung "sieht unsere Rolle beim Einsatz für die Demokratie skeptisch und argumentiert, jede Öffnung würde die Muslimbruderschaft stärken", schrieb Scobey im Februar 2010 in einem Bericht an den US-Generalstabschef Mike Mullen.

"Während wir bei vielen schwierigen Themen weiterhin eng und effektiv mit Ägypten zusammenarbeiten, bleiben die Gespräche über Menschenrechte, Zivilgesellschaft und Demokratie schwierig", schrieb die Botschafterin in einem weiteren Bericht.

(apd/awei)
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