Streit um Flüchtlingspolitik Matteo Salvini will seinen Prozess ausschlachten

Rom · Italiens früherer Innenminister muss wohl wegen seiner Flüchtlingspolitik vor Gericht – im Sommer mussten auf seine Anordnung hin 131 gerettete Migranten tagelang bei sengender Hitze an Bord eines Schiffs ausharren. Salvini hat nun durchblicken lassen, wie seine Verteidigungsstrategie aussieht.

 Matteo Salvini am Donnerstag bei einer Pressekonferenz in Rom.  Foto: AP

Matteo Salvini am Donnerstag bei einer Pressekonferenz in Rom. Foto: AP

Foto: AP/Alessandra Tarantino

Noch vor wenigen Monaten war Matteo Salvini der Star der italienischen Politik. Inzwischen kennt seine politische Laufbahn auch Misserfolge. Im August beendete der damalige Innenminister und Chef der rechtsnationalen Lega die Regierungskoalition mit der Fünf-Sterne-Bewegung, doch statt zu Neuwahlen kam es zu einer Linkskoalition. Vor drei Wochen verlor die Lega die Wahl in der Region Emilia-Romagna. Nun beginnt Salvinis waghalsigste politische Wette: Er sieht einem Strafprozess ins Auge, den er politisch auszuschlachten gedenkt. Wenn es klappt, könnte ihm der Weg zur Macht offenstehen. Wenn nicht, ist seine Karriere möglicherweise am Ende.