Nach Giftanschlag auf Ex-Spion Skripal Regierungen weisen weltweit 137 russische Diplomaten aus
London · Nach dem Giftanschlag auf den russischen Ex-Agenten Sergej Skripal und dessen Tochter Julia haben sich mehr als 20 Länder solidarisch mit Großbritannien erklärt. 137 russische Diplomaten wurden bislang ausgewiesen.
Premierministerin Theresa May sagte im britischen Unterhaus, es handle sich um die "größte kollektive Ausweisung russischer Geheimdienstoffiziere in der Geschichte". Folgende Länder haben mit Ausweisungen und anderen diplomatischen Maßnahmen reagiert:
USA: 60 Ausweisungen und die Anordnung, das russische Konsulat in Seattle zu schließen
Großbritannien: 23 russische Diplomaten ausgewiesen
Kanada: Vier Ausweisungen; drei Anträge auf zusätzliche Akkreditierung von Diplomaten abgelehnt
Ukraine: 13 russische Diplomaten ausgewiesen
Deutschland, Frankreich, Polen: Jeweils vier Diplomatenausweisungen
Tschechien, Litauen: Jeweils drei Ausweisungen
Niederlande, Dänemark, Italien, Albanien, Spanien, Australien: Jedes dieser Länder weist zwei russische Diplomaten aus
Schweden, Kroatien, Rumänien, Finnland, Estland, Ungarn: Jeweils eine Ausweisung
Lettland: Ein russischer Diplomat ausgewiesen; ein Repräsentant einer russischen Firma auf eine Schwarze Liste gesetzt
Island: Bilaterale Kontakte auf ranghoher Ebene mit Russland ausgesetzt. Nach Angaben des Außenministeriums wird außerdem kein Regierungsmitglied zur Fußballweltmeisterschaft nach Russland reisen, für die sich die isländische Nationalmannschaft erstmals qualifiziert hat.
Die 28 EU-Regierungen hatten in einer Erklärung des EU-Gipfels am Freitag den Anschlag "in schärfster Weise" verurteilt. Die Staats- und Regierungschefs gingen in der Erklärung mit "hoher Wahrscheinlichkeit" davon aus, dass die russische Föderation für den Anschlag verantwortlich sei.