Staatschef Ruhani Westen muss Irans Recht auf Urananreicherung anerkennen

Teheran · Der iranische Präsident Hassan Ruhani hat den Westen aufgefordert, das Recht seines Landes auf die Anreicherung von Uran auf eigenem Boden anzuerkennen.

Die westlichen Staaten müssten "alle Rechte der iranischen Nation, insbesondere die Atomrechte und das Recht auf Urananreicherung auf iranischem Territorium im Rahmen der internationalen Regeln" anerkennen, sagte Ruhani am Sonntag in einer Rede anlässlich einer Militärparade. Die Äußerungen erfolgten kurz vor seiner Abreise nach New York, wo Ruhani an der Generaldebatte der UN-Vollversammlung teilnehmen will.

Der Westen verdächtigt den Iran seit Jahren, ein militärisches Atomprogramm zu unterhalten. In einem am Mittwoch (Ortszeit) ausgestrahlten Interview mit dem US-Sender NBC hatte Ruhani diese Vorwürfe vehement zurückgewiesen. "Unter keinen Umständen würden wir nach Massenvernichtungswaffen streben, Atomwaffen eingeschlossen", sagte der Staatschef. "Wir haben niemals eine Atombombe begehrt oder nach ihr gestrebt und werden das auch nicht tun", fügte er hinzu. Der Iran wolle lediglich eine "friedliche nukleare Technologie".

Der als gemäßigt geltende Ruhani war bei den Präsidentschaftswahlen im Juni zum Nachfolger von Mahmud Ahmadinedschad bestimmt worden. Im Wahlkampf hatte Ruhani damit geworben, er wolle die unter internationalen Sanktionen leidende iranische Wirtschaft erneuern und die Spannungen mit dem Westen verringern.

(AFP)
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