Putin erlässt Verbot von "Homosexuellen-Propaganda" Wer Schwules gut findet, wird bestraft

Russlands Präsident Wladimir Putin hat am Wochenende ein Gesetz gegen Homosexuellen-Propaganda unterzeichnet. Das Verbot löste Proteste aus. Eine Demonstration für die Rechte von Schwulen und Lesben endete in St. Petersburg mit Gewalt.

Ausschreitungen bei Schwulen-Demo in St. Petersburg
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Bei den Protesten gegen das international kritisierte Verbot von "Homosexuellen-Propaganda" in Russland nahm die Polizei insgesamt 58 Demonstranten und Störer fest. Mehrere Dutzend Aktivisten, die für die Rechte von Schwulen und Lesben demonstriert hatten, seien in der Touristenmetropole St. Petersburg von etwa 150 Gegnern mit Eiern und Rauchbomben angegriffen worden, teilte ein Behördensprecher am Samstag mit. Das umstrittene Verbot war vor kurzem vom Parlament angenommen worden. Präsident Wladimir Putin unterzeichnete das Gesetz am Sonntag, wie der Kreml mitteilte.

Demnach riskiert zum Beispiel hohe Geldstrafen, wer im Beisein von Kindern über Homosexualität spricht. Es gilt auch für Ausländer. Bürgerrechtler kritisieren, das Gesetz schüre Hass gegen Schwule und Lesben. Hingegen behaupten Befürworter, es diene dem Kinderschutz.

Dutzende Teilnehmer der Kundgebung müssten mit einer Anzeige wegen "Homosexuellen-Propaganda" rechnen, sagte ein Polizeisprecher der Agentur Interfax. Viele Demonstranten hatten eine Regenbogenfahne als Symbol der Homosexuellenbewegung getragen. Sie hielten Plakate mit Aufschriften wie "Homophobie ist eine Schande für St. Petersburg" in die Höhe. Gegen acht Störer sollen Verfahren wegen Rowdytums eröffnet werden. Demonstranten warfen der Polizei auch grobes Verhalten vor.

(dpa)
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