Fotos Wer ist wer in Weißrussland?
Am Sonntag wurde in Weißrussland ein neuer Präsident gewählt - und wieder hat Alexander Lukaschenko gewonnen. Denn der 51-Jährige, der sein Land seit 1994 mit harter Hand regiert, kontrolliert die Medien und unterdrückt die Opposition. Alexander Milinkewitsch kämpfte erfolglos für einen Regierungswechsel.
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Unter der autoritären Führung von Präsident Alexander Lukaschenko hat sich Weißrussland zum politischen Außenseiter entwickelt.
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"Weißrussland isoliert sich selbst", beklagt der frühere Physikprofessor Milinkewitsch, der in Deutschland und Frankreich studiert hat.
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Milinkewitsch ist überzeugter Europäer in einem Land, das als einziges des Kontinents keine vertraglichen Beziehungen zur Europäischen Union und zum Europarat unterhält.
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In keinem europäischen Land hat die Opposition mit derart widrigen Umständen zu kämpfen wie in Weißrussland. Veranstaltungen von Regierungsgegnern werden oft behindert, und Lukaschenkos Kritiker kommen in der Fernsehberichterstattung kaum zu Wort.
Der parteilose 58-jährige Intellektuelle kämpft trotzdem weiter für einen Wechsel in einem Land, das die USA als "letzte Diktatur Europas" bezeichnen. Die Unterstützung der EU kann dem Oppositionsführer dabei jedoch nur bedingt helfen.
Schließlich liefert sie Präsident Lukaschenko willkommene Munition, um gegen die ausländischen Einflüsse zu wettern, mit denen der weißrussische Staat angeblich unterlaufen werden soll.
Die Koalition um Milinkewitsch setzt sich für eine Unabhängigkeit Minsks von Moskau ein. Im Fernsehen spricht Milinkewitsch allerdings oft Russisch und nicht seine Muttersprache Weißrussisch, um nicht als Feind des großen Bruders Russland abgestempelt zu werden.
"Ein anti-russischer Politiker kann in unserem Land keine Wahlen gewinnen", erläutert der Mann mit den blauen Augen und dem grau melierten Bart.
Der seit Jahren in Minsk und Moskau diskutierte Plan eines Zusammenschlusses sei nichts als ein Mythos, findet Milinkewich.
Nach den Wahlen kam es auf dem Oktiabrskaja-Platz in Minsk zu Demonstrationen von mehr als 5.000 Oppositions-Anhängern.
Milinkewitsch sprach nach dem Ergebnis von Manipulation und forderte "neue, ehrliche Wahlen".
Milinkewitsch forderte eine Annullierung der Wahl. Das Ergebnis werde "weder von uns noch von demokratischen Staaten" anerkannt, erklärte er und nannte die Ergebnisse der ersten Wählernachfragen lachhaft. Seine Anhänger ermahnte er, ihren Protest friedlich zum Ausdruck zu bringen.
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