Weltkriegsgedenkstätte im Elsass Nicht nur Vergangenheit

Düsseldorf · Es ist es eine wichtige politische Geste, wenn sich das französische und das deutsche Staatsoberhaupt treffen, um gemeinsam ein Weltkriegsmuseum zu eröffnen. Aber: Wir müssen in Europa aufpassen, dass wir über das Gestern nicht das Morgen verpassen.

 Emmanuel Macron und Frank-Walter Steinmeier bei der Einweihung der Weltkriegsgedenkstätte.

Emmanuel Macron und Frank-Walter Steinmeier bei der Einweihung der Weltkriegsgedenkstätte.

Foto: afp, CHM/JS

Bald 100 Jahre liegt das Ende des Ersten Weltkriegs zurück, aber bis heute sind seine indirekten Folgen in Europa und der Welt zu spüren. Schlimmer noch: Wir erleben gerade eine Renaissance jenes nationalistischen Denkens, das die Katastrophe damals mit ausgelöst hat. Deswegen ist es eine wichtige politische Geste, wenn sich das französische und das deutsche Staatsoberhaupt treffen, um gemeinsam feierlich ein Weltkriegsmuseum zu eröffnen.

Ein Akt, der jüngeren Generationen verstaubt vorkommen mag, der aber auch daran erinnert, wie viel Kraft Europa und ganz besonders die ehemaligen Erzfeinde Deutschland und Frankreich aus der konsequenten, manchmal auch schmerzhaften Verarbeitung der Vergangenheit gezogen haben.

Der Blick zurück ist wichtig, er ist vielleicht sogar typisch europäisch. Aber er darf auch nicht zur ewigen historischen Nabelschau geraten. In Asien und Amerika schaut man lieber konsequent nach vorne, redet lieber über die Zukunft als über die Vergangenheit. Wir müssen in Europa aufpassen, dass wir über das Gestern nicht das Morgen verpassen.

(bee)
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