Unruhen in Pakistan Weitere Verhaftungen von Oppositionspolitikern

Islamabad · In Pakistan sind weitere Oppositionspolitiker verhaftet worden. In der Nacht von Montag auf Dienstag wurde der ehemalige Innenminister und Parteikollege des Ex-Premiers Imran Khan von der Polizei aus seinem Haus in der Hauptstadt Islamabad abgeführt.

Pakistan: Proteste nach Verhaftung von Imran Khan – die Bilder
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Anhänger protestieren in mehreren Städten Pakistans – Hauptgebäude des pakistanischen Militärs gestürmt

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Foto: AP/K.M.Chaudary

Die Verhaftung von Shehryar Afridi sei erfolgt, um die „öffentliche Ordnung“ zu wahren, sagte Tanveer Ahmad von der Polizei Islamabad. Der PTI-Politiker befinde sich nun im Gefängnis.

Die vorübergehende Verhaftung des populären Oppositionsführers Khan vergangenen Dienstag hatte gewaltsame Proteste in mehreren Städten des Landes ausgelöst. Zahlreiche seiner Parteikollegen landeten seitdem ebenfalls in Polizeigewahrsam oder hinter Gittern. Die Vorwürfe gegen sie lauten unter anderem Terrorismus, Brandstiftung oder Angriffe auf öffentliche Gebäude. Laut einem Polizeioffizier wurden mittlerweile mehr als 3000 Politiker von Khans PTI-Partei verhaftet.

Khan selber ist auf Anordnung des Obersten Gerichts wieder auf freiem Fuß. Möglich ist jedoch eine erneute Verhaftung des ehemaligen Kricket-Stars, welche die südasiatische Atommacht in Chaos stürzen könnte. Seit Khan im April 2022 durch ein Misstrauensvotum als Premier abgesetzt wurde, brachte die Justiz immer wieder neue Vorwürfe gegen ihn vor. Er muss sich in rund 100 Fällen vor Gericht verantworten. Bei den Vorwürfen geht es um Korruption, Geldwäsche und Beleidigung einer Richterin. Beobachter sehen das Vorgehen gegen Khan als politisch motiviert an. Khan hofft auf ein politisches Comeback.

(PS/dpa)
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