Wegen Abstimmung über Steuerreform US-Vizepräsident Pence verschiebt Israel-Besuch

Tel Aviv · Inmitten der Jerusalemkrise hat der US-Vizepräsident Mike Pence seinen geplanten Besuch im Nahen Osten vorerst abgesagt. Seine für Montag angesetzte Rede im israelischen Parlament wird um ein paar Tage verschoben.

 Palästinenser laufen bei einer Demonstration in Dura über ein Plakat, das US-Präsident Donald Trump und seinen Vize Mike Pence zeigt.

Palästinenser laufen bei einer Demonstration in Dura über ein Plakat, das US-Präsident Donald Trump und seinen Vize Mike Pence zeigt.

Foto: afp

Hintergrund der Verschiebung sei das Ringen um die Steuerreform im US-Kongressschrieb, schrieb die "Jerusalem Post". Zuvor hatten mehrere Gesprächspartner ihre Treffen mit Pence wegen der Anerkennung Jerusalems als israelische Hauptstadt durch den US-Präsidenten Donald Trump abgelehnt. Die Entscheidung von Trump hatte in den muslimischen Ländern für heftige Proteste gesorgt.

Pence sollte nach Medienberichten unter anderem von Sonntag bis Dienstag nach Israel reisen. Palästinenserpräsident Mahmud Abbas hatte ein Treffen mit ihm in Bethlehem wegen Trumps Jerusalem-Erklärung abgelehnt. Abbas hatte nach der Entscheidung von US-Präsident Donald Trump zur Anerkennung Jerusalems als Hauptstadt Israels erklärt, die USA könnten nicht länger als Friedensstifter auftreten.

Auch Vertreter der Kopten und der Großimam der Al-Azhar in Kairo sagten Treffen mit Pence ab. Die Organisation für Islamische Zusammenarbeit (OIC) erkannte als Reaktion auf Trump demonstrativ Ost-Jerusalem als Hauptstadt eines Staates Palästina an.

Der US-Senat stimmt in der kommenden Woche über die umstrittene Steuerreform ab. Trump braucht bei dem Votum jede Stimme, bei einem Patt wäre die Stimme des Vizepräsidenten ausschlaggebend.

(laha)
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