Israel lässt Ultimatum der Entführer verstreichen Was wird aus Gilad Schalit?

Gaza (rpo). Das ungewisse Schicksal des entführten israelischen Soldaten Gilad Schalit. Israel hat das Ultimatum der palästinensischen Entführer verstreichen lassen und stattdessen den militärischen Druck erhöht. Niemand kennt den genauen Aufenthaltsort der Geisel. Niemand weiß, ob er überhaupt noch am Leben ist. Die Entführer haben den Kontakt zu offiziellen Stellen abgebrochen.

Israel greift Gazastreifen an
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Die radikale Gruppierung "Islamische Armee" teilte mit, es würden künftig keine Informationen mehr über das Schicksal der Geisel weitergegeben. Der Fall sei abgeschlossen und Israel werde nicht wissen, ob Schalit lebe oder nicht. Die Verantwortung für die verfahrene Situation trage allein Israel.

Für die Angehörigen ein Albtraum. Die Entführer kündigten zwar an, die Geisel nicht zu töten. Wieviel dieses Versprechen wert ist, weiß niemand. Dennoch ist ein Ende des Geiseldrama nicht abzusehen. Wenn die Extremisten tatsächlich den Kontakt zu Israel abbrechen, scheint eine Verhandlungslösung nicht mehr möglich.

Die "Islamische Armee" hatte von Israel gefordert, rund 1500 palästinensische Gefangene frei zu lassen. Bei den Gefangenen handele es sich nach Angaben der Extremiste um ältere Gefangene, Jugendliche und Frauen.

Israel erhöht militärischen Druck

Die israelischen Streitkräfte weiteten unterdessen ihre Offensive im Gazastreifen aus. Nach palästinensischer Darstellung rückten in der Nacht Panzer in die Ortschaft Beit Hanun im Norden des Autonomiegebiets vor. Nach Militärangaben befanden sich die Truppen dagegen noch außerhalb der Stadt. Bei einem Luftangriff in Beit Hanun war zuvor ein Mitglied der radikalislamischen Hamas getötet worden, vier Personen wurden verletzt. Kampfjets griffen außerdem die Islamische Universität in Gaza-Stadt an. Verletzt wurde nach palästinensischen Angaben niemand. Die Universität gilt als Hochburg der radikalislamischen Hamas-Bewegung, die die palästinensische Regierung stellt.

In Ramallah im Westjordanland wurden drei Palästinenser festgenommen, die nach israelischen Angaben an der Entführung und Ermordung eines 18-jährigen Siedlers beteiligt waren. Ein vierter Verdächtiger sei schon früher gefasst worden, erklärten die Streitkräfte.

In Dschenin erschossen israelische Soldaten einen palästinensischen Extremisten, der nach Militärangaben gerade einen Sprengsatz legen wollte. Die Truppen seien in die Stadt eingerückt, um Verdächtige festzunehmen, teilten die Streitkräfte mit. Sie seien von militanten Palästinensern beschossen worden und hätten das Feuer erwidert. Die Al-Aksa-Märtyrerbrigaden erklärten, bei dem Toten handle es sich um ein 18-jähriges Mitglied der Gruppe.

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