Fotos Kurz & knapp erklärt – was ist die NATO?
Die NATO steht abgekürzt für North Atlantic Treaty Organization (auf deutsch: Atlantisches Bündnis bzw. Nordatlantikpakt) und ist eine politische und militärische Allianz, die aus freien, demokratischen Staaten besteht. Weitere wichtige Fakten und Wissenswertes zur NATO erfahren Sie in dieser Bildergalerie.
Das Foto zeigt eine Flagge der Nato.
Die Geburtsstunde der Nato: Der Nordatlantikpakt wurde am 4. April 1949 in Washington D.C. gegründet. Neben der USA und Kanada erfolgte die Unterzeichnung auch von ihren zehn europäischen Partnern Großbritannien, Frankreich, Portugal, die Benelux-Staaten, Dänemark, Island, Italien und Norwegen.
In Anwesenheit des US-Präsidenten Harry S. Truman (M) und des britischen Außenministers Ernest Bevin (l) unterzeichnet der US-Außenminister Dean Acheson am 4. April 1949 den Atlantikpakt in Washington.
Auslöser waren die Spannungen zwischen der USA und der Sowjetunion - die Epoche des Kalten Krieges. Ziel dieses Bündnisses war eine Ausbreitung des Kommunismus zu verhindern und auf eine vermeintliche Bedrohung Russlands auf die westlichen Staaten zu reagieren.
Das Foto zeigt eine Kopie des NATO-Vertrags von 1949 im US-Außenministerium.
Der Nordatlantik-Pakt wurde gegründet, um die westlichen Länder vor der Sowjetunion zu schützen. Die Sowjetunion schloss im Gegenzug 1955 den Warschauer Pakt mit den Ostblockstaaten ab - die Welt und Europa werden in West- und Ostblock geteilt.
Erste Zusammenkunft und Konferenz der NATO-Verteidigungsgruppe Nordeuropa am 2. November 1949 in London am "Runden Tisch" .
Der Nordatlantikrat genehmigte am 6. Januar 1950 das Strategische Konzept zur Verteidigung des Nordatlantikraums ( Original „The Strategic Concept for the Defense of the North Atlantic area (DC 6/1) - das erste Strategische Konzept der NATO.
Das Strategische Konzept der NATO legt Aufgaben fest und ist für alle Mitgliedstaaten verpflichtend. Mittlerweile haben die Mitgliedsstaaten sieben „Strategische Konzepte“ beschlossen: 1950, 1952, 1957, 1967, 1991, 1999 und zuletzt 2010.
Am 9. Mai 1955 tritt die Bundesrepublik Deutschland als 15. Staat der NATO ein. Dem vorangegangen ist die Unterzeichnung der Pariser Verträge, welches das Besatzungsstatut in Westdeutschland aufhob und Deutschland eine Teilsouverinität zurückgab.
Das Foto zeigt den früheren Bundeskanzler Konrad Adenauer (M) der seinen Platz im Atlantikrat einnimmt.
Nach dem Zerfall der Sowjetunion entwickelt die NATO Partnerschaften mit früheren Gegnern des Warschauer Pakts und viele seiner ehemaligen Mitglieder wollen nun der NATO beitreten, wie beispielsweise Tschechien, Ungarn und Polen.
Das Foto zeigt am 10. November 1989 jubelnde Menschen auf der Berliner Mauer am Brandenburger Tor.
Nach Ende des Warschauer Paktes 1991 änderten sich die Ziele der Nato. Sie bekennt sich in ihrer Präambel für Freiheit und Sicherheit und haben sich im Falle eines Angriffs verpflichtet, ihre sicherheitspolitischen Aktivitäten zu bündeln und einander beizustehen.
Der sowjetische Vizepräsident Gennadi Janajew (r) bei der Unterzeichnung des Protokolls zur Auflösung des Warschauer Pakts am 01.07.1991 in Prag. Links der sowjetische Botschafter in der Tschechoslowakei, Boris Pankin, in der Mitte: der sowjetische Außenminister Alexander Bessmertnych.
Die NATO führte unter dem Deckmantel „Operation Allied Force“ den erste Krieg außerhalb des Bündnisfalls und ohne UN-Mandat an dem 19 NATO-Mitgliedsstaaten mit 200 Flugzeugen, militärische und zivile Ziele in der damaligen Bundesrepublik Jugoslawien bombadierten. Der Einsatz der NATO dauerte vom 24. März 1999 bis zum 9. Juni 1999.
Das Bild zeigt ein NATO-Kampfflugzeug vom Typ Jagdbomber F-16 welche im Krieg gegen Serbien im Einsatz waren.
Nach den schweren Terroranschlägen in New York und Washington D.C. am 11. September 2001 ruft die NATO zum ersten Mal den Bündnisfall nach Artikel 5 des Nordatlantikvertrags aus. Mit der Großoperationperation "Enduring Freedom" begann am 7. Oktober 2001 die militärische Intervention in Afghanistan und von den Vereinigten Staaten ausgerufenen Krieg gegen den Terrorismus.
Das Foto zeigt die brennenden Twin Towers des World Trade Center kurz vor dem Einsturz am 11. September 2001.
2002 wird in Rom der NATO-Russland-Rat (NRR) gegründet und dient der Verbesserung der Zusammenarbeit zwischen den NATO-Staaten und Russland.
Das Foto zeigt Rußlands Präsident Wladimir Putin (r) mit dem früherem NATO-Generalsekretär George Robertson (l) am 13.5.2003 nach der Tagung des NATO-Russland-Rats in Moskau.
2003 übernimmt die NATO die Internationale Sicherheitsunterstützungstruppe, kurz ISAF, die ab 2001 eine Sicherheits- und Aufbaumission in Afghanistan war und von einigen Staaten wie Deutschland, Kanada und der Türkei geführt wurde.
Das Strategische Konzept der NATO 2010 wird beschlossen, und beinhaltet eine intensive Zusammenarbeit mit Russland, eine Anpassungen im Bereich Nukleare Abschreckung, Cyber-War und der Errichtung eines Raketenschilds.
Seit 1952 haben offiziell 15 Diplomaten als NATO Generalsekretäre gedient. Inoffiziell jedoch 17, da der Italiener Sergio Balanzino zweimal ins Amt berufen wurde (einmal nach dem Tod des deutschen NATO-Generalsekretärs Manfred Wörner und nach dem Rücktritt von Willy Claes erneut) NATO Generalsekretäre werden für eine vierjährige Amtsperiode vom Nordatlantikrat bestimmt. Aktueller NATO Generalsekretär ist seit 2014 der Norweger Jens Stoltenberg (Foto). 2024 übergibt er sein Amt.
Am 1. Oktober 2024 übernimmt der ehemalige niederländische Regierungschef Mark Rutte das Amt des NATO-Generalsekretärs.
Der Nordatlantikrat ist das wichtigste Entscheidungsgremium der NATO und findet für alle Regierungschefs der Mitgliedsstaaten alle zwei Jahre in Brüssel statt. Auf der Ebene der Außen- und Verteidigungsminister finden halbjärliche Treffen statt.
Das Foto zeigt die NATO-Aussenministerinnen und Aussenminister beim Treffen im NATO-Hauptquartier in Brüssel am 4. März 2022.
Die NATO hat zurzeit 30 Mitglieder. Die zwölf Gründungsmitglieder gehören seit 1949 der Nato an: Belgien, Dänemark, Frankreich, Island, Italien, Portugal, Kanada, Luxemburg, das Königreich der Niederlande, Norwegen, das Vereinigte Königreich sowie die Vereinigten Staaten von Amerika.
1952 folgten Griechenland und die Türkei, Deutschland 1955, Spanien 1982, Tschechien, Ungarn und Polen 1999, Estland, Lettland, Litauen, die Slowakei, Slowenien, Bulgarien und Rumänien 2004, Albanien und Kroatien 2009, Montenegro 2017 und Nordmazedonien 2020.
Am 18. Mai 2022 beantragen offiziell Schweden (r.) und Finnland (l.) ihren Nato-Beitritt und überreichen dem Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg in Brüssel die Anträge ihrer Länder (Foto) Auslöser für diese Entscheidung ist der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine.
Zum ersten Mal fand ein NATO-Gipfel 1957 in Paris statt und fand in den letzten Jahren alle zwei Jahre statt. An diesen Gipfeltreffen nehmen die Staats- und Regierungschefs der NATO-Mitgliedstaaten sowie die jeweiligen Außen- und Verteidigungsminister und die Vertreter verbündeter Partnerländer.
Die spanische Hauptstadt Madrid wird vom 28. Juni bis 30. Juni 2022 Austragungsort des NATO-Gipfels.
Beim NATO-Gipfel wird die Allianz in Madrid ein neues Strategisches Konzept vorlegen und Grundlagen für das politische und operative Handeln der Allianz in den kommenden Jahren sichern.
Aufgrund der anhaltenden russischen Angriffe auf die Ukraine kündigte die NATO an, die Zahl ihrer schnellen Eingreifkräfte (Nato Response Force, NRF) von rund 40.000 auf mehr als 300.000 zu erhöhen.