Truppe nur bedingt einsatzbereit Die Schwachstellen der Bundeswehr - eine Bestandsaufnahme

Analyse | Düsseldorf · Falsch gerüstet, verquast strukturiert, von Bürokratie gefesselt – Deutschlands Armee hat viele Probleme. Der Krieg in der Ukraine legt sie offen und bietet zugleich die Chance auf Reparatur. Aber wie und wo zuerst?

 Panzerhaubitzen 2000 (PzH 2000) der Bundeswehr stehen in der Hindenburg-Kaserne in einer offenen Fahrzeughalle. Wenn Deutschland aus neuer Sorge um seine Sicherheit wieder mehr für Verteidigung ausgeben will, dann wird ein großer Teil dieser Riesensummen in Niedersachsen und Bremen landen.

Panzerhaubitzen 2000 (PzH 2000) der Bundeswehr stehen in der Hindenburg-Kaserne in einer offenen Fahrzeughalle. Wenn Deutschland aus neuer Sorge um seine Sicherheit wieder mehr für Verteidigung ausgeben will, dann wird ein großer Teil dieser Riesensummen in Niedersachsen und Bremen landen.

Foto: dpa/Philipp Schulze

Eine Festnahme durch die Polizei muss Generalleutnant Alfons Mais nicht fürchten. Der oberste Soldat des deutschen Heeres hatte vor dem Hintergrund des russischen Angriffs auf die Ukraine kritisiert, die Optionen der Bundeswehr seien „extrem limitiert“, sprich: für den nun drohenden Bündnisfall sei sie nicht gerüstet. 1962 war Spiegel“-Redakteur Conrad Ahlers noch für die weniger dramatische Schlagzeile, die Bundeswehr sei nur „bedingt abwehrbereit“, ins Gefängnis gekommen. Über einen „Abgrund von Landesverrat“ hatte seinerzeit Bundeskanzler Konrad Adenauer heftig gewettert. Sechs Jahrzehnte später wird die „totale Bankrotterklärung“ des Heeres-Chefs, die unter Ministerin Ursula von der Leyen noch ein Anlass zur sofortigen Rauswurf gewesen wäre, sogar gern aufgenommen. Denn die russische Invasion hat schlagartig deutlich gemacht, dass dringend etwas zur Grundsanierung der Bundeswehr getan werden muss.