Wahlen in Thailand Oppositionelle Pheu-Thai-Partei reklamiert Sieg für sich

Bangkok · Bei der ersten Wahl nach einem Militärputsch vor fünf Jahren lassen offizielle Ergebnisse auf sich warten. Den Sieg reklamieren derweil sowohl die Militärjunta als auch die bisherige Opposition für sich.

 Sudarat Keyuraphan (M), Premierminister-Kandidatin der Pheu Thai-Partei in Thailand, trifft zu einer Pressekonferenz ein.

Sudarat Keyuraphan (M), Premierminister-Kandidatin der Pheu Thai-Partei in Thailand, trifft zu einer Pressekonferenz ein.

Foto: dpa/Rachen Sageamsak

Die oppositionell zur Militärjunta stehende Pheu-Thai-Partei in Thailand hat eigenen Angaben zufolge die meisten Sitze bei der Parlamentswahl gewonnen. Sie werde versuchen, eine Regierung zu bilden, erklärte die Partei am Montag, einen Tag nach der Abstimmung.

Die Wahlkommission erklärte indes, die vollständige Stimmenauszählung werde am Freitag veröffentlicht. Im Laufe des Tages sollten die Ergebnisse für 350 Sitze bekannt gemacht werden, das Gesamtwahlergebnis sei aber erst in einigen Tagen verfügbar - dies ist nötig, um die übrigen 150 Sitze zu bestimmen.

Inoffizielle Ergebnisse am Sonntagabend hatten nahe gelegt, dass der Anführer der Militärjunta und Ministerpräsident Prayuth Chan Ocha möglicherweise an der Macht bleiben kann. Nach Auszählung von 93 Prozent der abgegebenen Stimmen, kam seine Partei laut Wahlkommission auf fast 7,6 Millionen Stimmen. Das ist nicht genug, um die Mehrheit im Parlament zu stellen. Pheu Thai, 2014 die vom Militär gestürzte Regierungspartei, folgte mit 7,1 Millionen Stimmen.

Die Wahl war die erste seit dem Putsch. Mit ihrer Stimmabgabe entschieden die Thais über die 500 Sitze im Unterhaus des Parlaments. Das wiederum stimmt gemeinsam mit dem vom Militär ernannten 250-köpfigen Senat über den Ministerpräsidenten ab.

(cpas/dpa)
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