Wahlen auf den Philippinen Bewaffnete Angriffe auf Wahlbüros - mindestens zehn Tote

Manila · Vier der fünf Präsidentschaftskandidaten haben bei der Wahl auf den Philippinen am Montag bereits ihre Stimme abgegeben. Bei mehreren bewaffneten Angriffen sind am Wahltag landesweit mindestens zehn Menschen getötet worden.

 Rund 55 Millionen Philippiner durften am Montag ihre Stimme abgeben.

Rund 55 Millionen Philippiner durften am Montag ihre Stimme abgeben.

Foto: dpa, fm ay

Ex-Innenminister Mar Roxas, Vizepräsident Jejomar Binay und Senatorin Miriam Defensor-Santiago stellten sich am Montagmorgen mit anderen Bürgern ihres Landes in langen Warteschlangen vor den Wahllokalen an und schüttelten die Hände von Gratulanten, ehe sie zur Urne schritten. Kandidatin Grace Poe wählte am Mittag in San Juan.

Der Favorit Rodrigo Duterte ließ sich bislang nicht in seinem Wahllokal in der südlichen Metropole Davao blicken. Dort ist der 71-Jährige Bürgermeister. Es wird erwartet, dass er am Nachmittag seinen Wahlzettel ausfüllen wird.

Rund 55 Millionen Philippiner durften am Montag ihre Stimme abgeben. Präsident wird, wer die meisten Stimmen erzielt, selbst wenn er oder sie keine absolute Mehrheit erreicht hat. Duterte führt in Umfragen mit mehr als zehn Prozentpunkten vor Roxas und Poe.

Sieben Menschen sterben in Rosario

Nach Angaben der Behörden griffen Unbekannte am Montag im Morgengrauen in Rosario nahe der Hauptstadt Manila einen Fahrzeugkonvoi an und töteten sieben Menschen. Die Polizei erklärte, der Angriff habe sich in einer Provinz abgespielt, die wegen politischer Rivalitäten als Unruhegebiet gelte.

In einer verarmten Stadt in der südlichen Provinz Maguindanao wurde nach Angaben der Polizei zudem ein Wähler in einem Wahllokal erschossen. In Cotabato ebenfalls im Süden des Landes starb ein Mensch bei einem Granatenangriff auf einen Markt. Im nahegelegenen Sultan Kudarat stürmten 20 Angreifer ein Wahllokal und stahlen Wahlunterlagen.

Gewalt zwischen Anhängern rivalisierender Bürgermeister-Kandidaten

In der nördlichen Provinz Abra gab es bewaffnete Zusammenstöße zwischen Anhängern rivalisierender Kandidaten für das Bürgermeisteramt. Dabei wurden ein Mensch getötet und zwei weitere verletzt. Die Polizei nahm anschließend vier Menschen fest. Auf den Philippinen wurden am Montag ein neuer Präsident sowie mehrere Regionalvertreter gewählt. Schon in den Monaten vor der Wahl war der Wahlkampf von Gewalt überschattet.

Ein Vertreter der Wahlbehörden sagte zu den neuen gewaltsamen Auseinandersetzungen, diese würden das Wahlergebnis nicht beeinflussen. Die Gewalt habe sich zudem in bekannten "hotspots" ereignet, in denen ohnehin zusätzliches Sicherheitspersonal im Einsatz sei. Auch das Militär sprach von "isolierten Vorfällen", die auf die Abhaltung der Wahlen nur einen minimalen Einfluss hätten.

(ap)
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