Bürgerkrieg in Syrien Vier Raketen schlagen in Jordanien ein
Amman · Vier Raketen aus Syrien sind am Sonntag in dem jordanischen Grenzort Turra eingeschlagen. Bei dem Beschuss wurde nach Angaben der Regierung in Amman ein vierjähriges Mädchen leicht verletzt. Das jordanische Informationsministerium erklärte, das Mädchen sei wegen Granatsplitter im Krankenhaus behandelt und bereits wieder entlassen worden.
Aus jordanischen Regierungskreisen verlautete, die Raketen hätten offenbar syrische Ortschaften nahe der Rebellenhochburg Daraa treffen sollen, ihr Ziel aber verfehlt. Weitere Einzelheiten wurden zunächst nicht bekannt. Das jordanische Grenzgebiet ist wiederholt unter Beschuss geraten. Mehr als 150.000 Menschen aus Syrien haben Zuflucht in dem Nachbarland vor dem Bürgerkrieg gesucht.
Assad besucht Moschee
Am Sonntag protestierten zum Beginn des dreitägigen Zuckerfestes, das das Ende des islamischen Fastenmonats Ramadan einläutet, landesweit Tausende Menschen gegen das Regime von Präsident Baschar Assad. Dieser zeigte sich erstmals seit anderthalb Monaten wieder in der Öffentlichkeit.
Anwohnern zufolge riegelten Assads Sicherheitskräfte Straßen ab und umstellten mehrere Moscheen, vermutlich um die Bevölkerung über den Aufenthaltsort Assads im Unklaren zu lassen. Am 4. Juli war Assad zuletzt in der Öffentlichkeit aufgetreten. Damals hielt er eine Rede vor dem Parlament. Zwei Wochen später wurden vier ranghohe Sicherheitsberater Assads bei einem Bombenanschlag getötet.
Aktivisten melden am Sonntag mehr als 100 Tote
Der in London ansässigen Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte zufolge wurden am Sonntag mehr als 100 Menschen getötet, darunter 58 Zivilisten. Die Aktivisten berichteten von landesweiten Kämpfen zwischen Regierungstruppen und oppositionellen Kämpfern, unter anderem in der Provinz Hama und Aleppo.