Taliban bekennen sich zu Attentat Viele Tote bei Selbstmordanschlag in Kabul

Kabul (RPO). Bei einem der blutigsten Anschläge seit dem Sturz der Taliban hat ein Selbstmordattentäter in Afghanistan mindestens 30 Menschen mit in den Tod gerissen. 30 weitere wurden nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Kabul verletzt, als der Attentäter vor einem Bus der Streitkräfte einen gewaltigen Sprengsatz zündete.

Selbstmordanschlag auf Armeebus in Kabul
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Selbstmordanschlag auf Armeebus in Kabul

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Foto: AP

Die Wucht der Explosion riss das Fahrzeug auseinander, Leichenteile wurden in alle Richtungen verstreut. Zu dem Anschlag bekannten sich die Taliban.

Der Bus hatte am frühen Morgen vor einem Kino in Kabul gehalten. Der Attentäter habe eine Uniform der Streitkräfte getragen und gemeinsam mit Soldaten versucht einzusteigen, erklärte ein Militärsprecher. Mehrere Gebäude wurden durch die Detonation schwer beschädigt.

Ein Polizeioffizier sagte, er habe anfangs fast an die Explosion einer Atombombe geglaubt. "Überall war Feuer, Rauch und Staub", sagte Mohammed Asim. Nach Angaben der Streitkräfte saßen rund 50 Personen in dem Bus.

Unter den Todesopfern seien 28 Soldaten und zwei Zivilpersonen, teilte das Büro von Präsident Hamid Karsai mit. Karsai verurteilte den Anschlag als feigen Akt. "Wer auch immer das getan hat war gegen Menschen, gegen Menschlichkeit, ganz bestimmt gegen den Islam", sagte der Staatschef.

Im Juni hatte ein Selbstmordattentäter bei einem ähnlichen Anschlag in der afghanischen Hauptstadt 35 Menschen in einem Polizeibus in den Tod gerissen. Die radikalislamischen Taliban haben in diesem Jahr bereits mehr als 100 Selbstmordattentate verübt.

(afp)
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