Fotos Die letzten ukrainischen Verteidiger in Azovstal
Laut dem ukrainischen Präsidenten Selensky habe das russische Militär jeden Vorschlag abgelehnt, eingeschlossene ukrainische Soldaten aus dem Asow-Stahlwerk unbehindert abziehen zu lassen. Viele von ihnen sind verwundet und müssen ohne Medikamente und Nahrung ausharren. Bilder aus dem Stahlwerk zeigen das Leid der letzten Verteidiger.
Das von der Pressestelle des Asow-Regiments der ukrainischen Nationalgarde über AP zur Verfügung gestellte Foto zeigt einen verwundeten ukrainischen Soldaten, der im Stahlwerk Azovstal sitzt und das Peace-Zeichen zeigt.
Mehrere Hundert Verwundete können nicht mehr kämpfen und müssten mit offenen Wunden und unsterilen Resten von Verbänden ohne Medikamente und Nahrung aushalten, erklärten Kämpfer des Asow-Regiments, die in der Asovstal-Fabrik in der Hafenstadt noch gegen russische Truppen kämpfen.
„Die gesamte zivilisierte Welt muss sehen, wie es den verwundeten und verkrüppelten Verteidigern von Mariupol geht - und handeln“, forderten die Kämpfer.
„Wir haben unsere Partner gebeten, Waffen zu liefern, damit wir in Mariupol Zivilisten und Soldaten retten können“, sagte Selenskyj in einer Videoansprache an das maltesische Parlament.
Präsident Selenskyj erklärte, das die Ukraine nicht über schwere Waffen verfügt, die für einen erfolgreichen Vorstoß zur Befreiung von Mariupol nötig wären.
Die Ukraine ist weiterhin bemüht, alle diplomatischen Hebel in Bewegung zu setzen, um die Verteidiger von Mariupol zu retten. Jedoch sei Russland auf keinen der Vorschläge eingegangen, sagt Präsident Wolodymyr Selenskyj.
Verteidiger berichteten am Dienstag über schwere Beschüsse durch russische Truppen. Das Gelände sei die ganze Nacht über aus der Luft angegriffen worden, sagte der Vizekommandeur des Asow-Regiments, Swjatoslaw Palamar, der „Ukrajinska Prawda“.
Viele Schwerverletzte befinden sich weiterhin im Stahlwerk und müssten dringend in Sicherheit gebracht werden. Unter Ihnen seien noch 100 Menschen dort, die keine Kämpfer seien, erklärte der regionale Verwaltungschef Pawlo Kyrylenko.
Zuletzt wurden von dem Gelände unter Vermittlung der UN und des Roten Kreuzes mehrere hundert Zivilisten evakuiert.
„Ich bin all unseren Beschützern dankbar, die sich verteidigen und wirklich übermenschliche Stärke zeigen, um die Armee der Eindringlinge zu vertreiben“, lobte Selenskyj in seiner täglichen Videoansprache den Truppen seines Landes. Und das im Kampf gegen die „einst zweitstärkste Armee der Welt“.