Machtkampf in Belarus Kolesnikowas Kampfansage

Minsk · Der Krimi um die Entführung der belarussischen Oppositionsführerin nimmt eine bizarre Wendung: Offenbar konnte sich die 38-Jährige erfolgreich gegen ihre Abschiebung in die Ukraine zur Wehr setzen.

 Maria Kolesnikowa ist mittlerweile das bekannteste Gesicht der Opposition in Belarus. Ihr Markenzeichen: die zu einem Herz geformten Hände.

Maria Kolesnikowa ist mittlerweile das bekannteste Gesicht der Opposition in Belarus. Ihr Markenzeichen: die zu einem Herz geformten Hände.

Foto: dpa/Dmitri Lovetsky

Sie werde nicht weichen. Unter keinen Umständen. Immer wieder hatte Maria Kolesnikowa ihren Landsleuten versprochen, in Belarus zu bleiben und Diktator Alexander Lukaschenko die Stirn zu bieten. Nun hat die prominente Oppositionsaktivistin, die am Montag von maskierten Männern in Minsk verschleppt worden war, ihren Worten offenbar entschlossene Taten folgen lassen. Als belarussische Spezialkräfte in der Nacht versuchten, Kolesnikowa mit Gewalt zum Gang ins ukrainische Exil zu zwingen, zerriss die 38-Jährige kurzerhand ihren Pass. Ukrainische Grenzbeamte stoppten daraufhin den „Versuch einer Deportation“.