Historiker über das Erbe des Ersten Weltkriegs in Osteuropa „Wir neigen in der Bundesrepublik zum Unterton moralischer Überlegenheit“

Der Freiburger Geschichtsprofessor Jörn Leonhard erklärt, warum das Erbe des Ersten Weltkriegs in Osteuropa so lebendig ist und was Viktor Orbáns Politik mit dem Friedensvertrag von Trianon vor 100 Jahren zu tun hat. Viele Probleme der aktuellen Europapolitik wurzeln für ihn in der Zwischenkriegszeit.

Herr Professor Leonhard, warum ist der Friedensvertrag mit Ungarn, der 1920 im Trianon in Versailles unterzeichnet wurde, heute überhaupt noch ein politisches Thema?