Wegen angeblicher Verbindung zur PKK Wieder suspendiert Ankara Tausende Lehrer

Istanbul · Gut eine Woche vor Beginn des neuen Schuljahrs sind in der Türkei mehr als 11.000 Lehrer unter dem Verdacht suspendiert worden, Verbindungen zur verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) zu unterhalten.

 Unterstützer der PKK tragen Shirts mit dem Abbild von Abdullah Öcalan, dem Anführer der Kurdenbewegung.

Unterstützer der PKK tragen Shirts mit dem Abbild von Abdullah Öcalan, dem Anführer der Kurdenbewegung.

Foto: rtr, MS/JKP

"Die fraglichen Individuen sind vorläufig suspendiert, also in bezahltem Urlaub, bis zu einer formellen Untersuchung", sagte ein türkischer Regierungsvertreter am Donnerstag. Laut der Nachrichtenagentur Anadolu sind 11.500 der insgesamt 850.000 Lehrer in der Türkei betroffen.

Das Bildungsministerium verdächtigt die suspendierten Lehrer laut Anadolu, "die separatistische Terrororganisation und ihre Ableger" unterstützt zu haben. Demnach wird erwartet, dass die Zahl der Suspendierungen im Zuge einer Untersuchung mit den örtlichen Gouverneuren auf 14.000 steigt. Ministerpräsident Binali Yildirim hatte am Sonntag bei einem Besuch in der Kurdenhochburg Diyarbakir angekündigt, dass 14.000 Lehrer wegen Kontakten zur PKK suspendiert würden.

Nach dem gescheiterten Militärputsch vom 15. Juli waren bereits zehntausende Lehrer und Universitätsdozenten suspendiert oder entlassen worden, die im Verdacht stehen, der Bewegung des islamischen Predigers Fethullah Gülen anzugehören. Präsident Recep Tayyip Erdogan macht seinen einstigen Weggefährten für den Umsturzversuch verantwortlich. Der 75-Jährige, der seit Jahren im Exil in den USA lebt, bestreitet jede Verwicklung und hat den Putschversuch scharf verurteilt.

(felt/AFP)
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