Krise in Venezuela Maduro geht auf Opposition zu und schlägt Neuwahlen vor

Caracas · Venezuelas Präsident Nicolas Maduro hat sich für Gespräche mit der Opposition bereiterklärt. Dazu forderte er allerdings die Mitwirkung internationaler Mediatoren.

Es gehe um den Frieden und die Zukunft seines Landes, sagte Maduro der staatlichen russischen Nachrichtenagentur RIA. Zugleich betonte der Präsident, er würde Neuwahlen unterstützen. Die russische Nachrichtenagentur Sputnik zitierte ihn am Mittwoch mit den Worten, Russlands Präsident Wladimir Putin habe Venezuela in jeder Hinsicht geholfen. Russland hatte - wie China - die jüngst verhängten US-Sanktionen gegen Venezuela kritisiert und Maduros Regierung seine Unterstützung zugesichert.

In Venezuela tobt derzeit ein Machtkampf zwischen Maduro und Oppositionsführer Juan Guaido. Dieser hatte sich vor kurzem zum Interimsstaatsoberhaupt ausgerufen. Parlamentspräsident Guaido, der von den USA unterstützt wird, rief seine Anhänger unterdessen zu neuen Protesten gegen die Regierung auf. Demnach soll es an diesem Mittwoch zu dezentralen Kundgebungen und am Wochenende zu einer weiteren Massendemonstration kommen. Zuvor hatte das Oberste Gericht Venezuelas ein Ausreiseverbot gegen Guaido verhängt und dessen Konten eingefroren.

Maduro betonte in dem RIA-Interview, die Armee zeige sich loyal gegenüber den rechtmäßigen Autoritäten des Landes. Die US-Sanktionen gegen Venezuelas staatliche Ölgesellschaft PDVSA nannte er illegal. Russland hatte am Dienstag die Befürchtung geäußert, dass Venezuela Probleme bekommen könnte, seine Schulden zu begleichen. Dazu sagte Maduro nun, sein Land werde den finanziellen Verpflichtungen gegenüber Russland und China nachkommen. (Reporter: Maria Kiselyova, Gabrielle Tetrault-Farber geschrieben von Georg Merziger redigiert von Christina Amann Bei Rückfragen wenden Sie sich an die Redaktionsleitung unter den Telefonnummern 069-7565 1236 oder 030-2888 5168.)

(mja/Reuters)
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