Machtkampf in Venezuela Deutschland erkennt Guaidó als Übergangspräsidenten an

Berlin/Caracas · Neben etlichen anderen EU-Staaten hat Deutschland am Montagvormittag den Chef des entmachteten venezolanischen Parlaments, Juan Guaidó, als Interimspräsidenten des krisengeschüttelten Landes anerkannt.

 Guaido bei einer Rede in Venezuela.

Guaido bei einer Rede in Venezuela.

Foto: dpa/Rayner Peña

Das sagte die stellvertretende Regierungssprecherin Martina Fietz am Montag in Berlin. Zuvor war eine Frist an den umstrittenen sozialistischen Präsidenten Nicolás Maduro abgelaufen, ohne dass Maduro einen Termin für eine freie und faire Präsidentschaftswahl verkündet hatte.

Auch Großbritannien und Spanien haben Guaido anerkannt. "Nicolas Maduro hat in der Acht-Tages-Frist, die wir ihm gesetzt haben, keine Präsidentenwahl ausgerufen", erklärte der britische Außenminister Jeremy Hunt am Montag via Twitter. Daher erkenne Großbritannien gemeinsam mit anderen europäischen Partnern Guaido als Übergangspräsidenten an, bis glaubwürdige Wahlen abgehalten würden. Auch Spaniens Ministerpräsident Pedro Sanchez forderte möglichst rasche Wahlen. Österreich und Dänemark erkannten Guaido ebenfalls an, Schweden einem Rundfunkbericht zufolge auch. Der französische Präsident Emmanuel Macron schrieb auf Twitter, auch Frankreich erkenne Guaido als Übergangspräsident an.

Die EU hatte den sozialistischen Präsidenten Venezuelas, Maduro, aufgefordert, bis vergangenen Sonntag eine Präsidentenwahl auszurufen. Anderenfalls wollen mehrere europäische Staaten Guaido, der sich selbst zum Interimspräsidenten ausgerufen hat, anerkennen. Maduro hatte eine vorgezogene Präsidentenwahl abgelehnt, stattdessen stellte er eine Neuwahl des Parlaments, dessen Präsident Guaido ist, in Aussicht. Die USA hatten Guaido bereits unmittelbar nach dessen Selbstausrufung anerkannt.

(felt/dpa/Reuters)
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