WTO-Konferenz USA wollen Handelshilfen für ärmste Länder verdoppeln

Hongkong (rpo). Die USA sind bereit, ihre Handelshilfen für die ärmsten Länder bis 2010 zu verdoppeln, wenn die betroffenen Länder ihre Märkte weiter öffnen. Dies stellte der US-Handelsbeauftragte Rob Portman auf der WTO-Konferenz in Hongkong in Aussicht. Jährlich würden die USA dann 2,3 Milliarden Euro bereit stellen. Überschattet wurde die Konferenz erneut von massiven Protesten und Demonstrationen.

Mit ihrer Initiative antworten die USA offensichtlich auf die Ankündigung der EU am Vortag, ihre Zahlungen in das Programm "Aid for Trade" von 400 Millionen auf zwei Milliarden Euro zu erhöhen.

Die Vertreter der 149 WTO-Staaten wollen bis Sonntag versuchen, den Verhandlungen über eine weitere Liberalisierung des Welthandels neuen Schwung zu geben. Besonders umstritten sind dabei die Hilfen, die die EU, aber auch die USA ihrer Agrarwirtschaft zukommen lassen. Die Entwicklungsländer wollen erreichen, dass sie ihre landwirtschaftlichen Produkte leichter auf den europäischen und US-Märkten absetzen können. Umgekehrt verlangen die Industriestaaten, dass die Entwicklungsländer sich stärker für Industriegüter und Dienstleistungen aus dem Ausland öffnen.

Erneut kam es zu massiven Auseinandersetzungen mit Demonstranten. Die Polizei setzte Pfefferspray und Schlagstöcke gegen mehrere Dutzend südkoreanische Demonstranten ein. Schwere Verletzungen gab es offenbar nicht.

Bereits am Dienstag hatten sich nahe des Tagungszentrums mehrere hundert Demonstranten aus aller Welt versammelt - darunter südkoreanische Bauern, japanische Fischer sowie Aktivisten aus Bangladesch, Indien, Brasilien und Taiwan. Eine Gruppe hatte versucht, eine Polizeisperre zu durchbrechen und griff die Sicherheitskräfte mit Bambusstöcken an.

(afp)
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