USA veröffentlichen Video So sah der Drohnen-Absturz über dem Schwarzem Meer aus

Washington · Die USA machen Russland für den Absturz einer US-Militärdrohne über dem Schwarzen Meer verantwortlich. Moskau weist die Vorwürfe zurück. Nun präsentiert die US-Regierung Bildmaterial von der Aktion der Russen.

Eine US-amerikanische MQ-9-Drohne ist während einer Flugschau auf dem Flugplatz Kandahar in Afghanistan zu sehen (Archivbild).

Eine US-amerikanische MQ-9-Drohne ist während einer Flugschau auf dem Flugplatz Kandahar in Afghanistan zu sehen (Archivbild).

Foto: dpa/Massoud Hossaini

Die USA versuchen ihre Darstellung der Ereignisse im internationalen Luftraum unweit der Krim mit der Freigabe eines 42 Sekunden-Clips der „Reaper“-Kamera zu belegen. Der am Donnerstag von der amerikanischen Kommandozentrale für Europa veröffentlichte Ausschnitt zeigt den Moment, der dem Absturz der Drohne vorangegangen sein soll. Die Kamera ist nach hinten auf den Propeller gerichtet, der den unbemannten Flugapparat antreibt.

Die Sequenz zeigt zwei Überflüge einer russischen SU-27. Dabei blieb unklar, ob es sich um dieselbe Maschine handelt oder zwei verschiedene. Deutlich zu erkennen ist, wie der Kampfjet beim ersten Anflug Treibstoff ablässt, der die Optik der Drohne verschmiert. Laut Erläuterung der US-Streitkräfte wiederholte sich das bei einem zweiten Anflug, mit dem Unterschied, dass die SU-27 diesmal auch mit der Drohne zusammenstieß.

Die mutmaßliche Kollision ist nicht zu sehen, weil die Kamera wegen des Zusammenstoßes für einen Moment ausgefallen sein soll. An dieser Stelle haben die Militärs ein Pausenbild eingeblendet. Anschließend lässt der Videostream eine Beschädigung der Antriebspropeller erkennen. Da sich unabhängig nicht überprüfen lässt, ob es sich um dieselbe Drohne handelte, ist die Aussagekraft des Videos beschränkt.

Der amerikanische Generalstabschef Mark Milley sagte nach einem Krisen-Telefonat mit seinem russischen Gegenüber, Valerie Gerasimov, die USA hätten „absolute Beweise“ für den Kontakt des Jets mit der Drohne. Während keine Details aus dem ersten Gespräch zwischen den beiden Top-Generälen seit vergangenem Oktober bekannt wurden, waren beide Seiten erkennbar bemüht, die Lage nach dem Vorfall nicht weiter eskalieren zu lassen.

Darauf deuten auch die Äußerungen von Pentagon-Chef Lloyd Austin hin, der am Mittwoch mit dem russischen Verteidigungsminister Sergei Shoigu gesprochen hatte. „Wir nehmen das Potenzial für eine Eskalation sehr ernst“, erklärte Austin, der anschließend die Notwendigkeit betonte, die Kommunikationskanäle offenzuhalten. Shoigu nannte den Aufklärungsflug unweit der 2014 annektierten Krim als „provokativ“ und beanstandete, dass die USA die verhängten Einschränkungen in dem Luftraum missachtet habe.

Die Amerikaner machten in ihren Kontakten mit der russischen Seite deutlich, dass sie an den Drohnenflügen festhalten werden. Die Krim ist aus völkerrechtlicher Sicht russisch besetztes Staatsgebiet der Ukraine und der Luftraum über dem Schwarzen Meer internationales Niemandsland.

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