28 Prozent weniger USA versprechen Senkung des CO2-Ausstoßes

Washington · In Paris soll ein historisches Abkommen gegen die Erwärmung der Erde festgezurrt werden. Die USA wollen nun "mit gutem Beispiel" vorangehen und ihren Klimaschutzbeitrag bekanntgeben. Das Weiße Haus spricht von einem "Big Deal".

Das sind die größten CO2-Emittenten der Welt
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Foto: AFP

Im Kampf gegen den Klimawandel haben die USA zugesagt, ihren Kohlendioxid-Ausstoß im Rahmen eines globalen Vertrags um 28 Prozent zu senken. Das teilte das Weiße Haus am Dienstag mit. Die USA erfüllten damit eine von den UN gesetzte informelle Frist, ihren Beitrag für das Weltklimaabkommen abzustecken, das im Dezember in Paris beschlossen werden soll. Nur die EU, die Schweiz und Mexiko haben das vor ihnen gemacht.

Mit der frühen Zusage wollen die USA andere Länder motivieren, ihrem Beispiel zur Senkung des CO2-Ausstoßes zu folgen. Ein hoher Berater des Weißen Hauses, Brian Deese, erklärte am Dienstag, mit den USA hätten Länder, die für mehr als die Hälfte des Kohlendioxidausstoßes aus dem Energiesektor verantwortlich seien, ihren Beitrag zum Weltklimaabkommen kundgetan. Dieses soll von 2020 an greifen.

"Das ist ein 'Big Deal', weil echte globale Herausforderungen globale Lösungen erfordern", schrieb Deese im Blog des Weißen Hauses. "Der Klimawandel ist real, er wird von menschlicher Aktivität angetrieben, und er ist nicht das Problem eines Landes, das es allein lösen kann."

Allerdings blieb offen, welche Berechnungsgrundlage für die 28 Prozent gilt. Die USA beziehen sich in der Regel auf das für sie günstigere Stichjahr 2005, während der Rest der Welt vom Jahr 1990 aus rechnet. So hat die Europäische Union als Ziel formuliert, die Treibhausgase bis 2030 um mindestens 40 Prozent im Vergleich zu 1990 reduzieren.

Die amerikanischen Zahlen sind auch nicht ganz neu: Präsident Barack Obama hatte bereits im Herbst bei seinem Chinabesuch eine Minderung der US-Treibhausgase um 26 bis 28 Prozent bis 2025 in Aussicht gestellt.

Unterhändler nähern sich nun der heißen Phase bei Gesprächen über den Klimavertrag. Damit sollen sich ab 2020 erstmals sowohl Industrie- als auch Entwicklungsländer auf konkrete Schritte gegen die Erwärmung der Erde festlegen. Im Kyoto-Protokoll von 1997 waren es nur die Industrieländer, und die USA stiegen schon vor Inkrafttreten des Protokolls wieder aus.

China war außen vor und ist inzwischen der größte Verschmutzer. Bei einem Besuch von Obama in Peking im vergangenen November stellte Präsident Xi Jinping lediglich eine CO2-Begrenzung zum Jahr 2030 oder früher in Aussicht. Zudem wolle Peking den Anteil erneuerbarer Energien erhöhen, sagte er.

(ap)
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