Gewalt in Syrien USA: Syrien am Rande eines Bürgerkriegs

Washington · US-Außenministerin Hillary Clinton sieht Syrien am Rande eines Bürgerkriegs. "Es könnte einen Bürgerkrieg geben mit einer sehr entschlossenen und gut bewaffneten und letzten Endes gut finanzierten Opposition, die von Überläufern aus dem Militär mindestens beeinflusst, wenn nicht sogar geleitet wird", sagte Clinton am Freitag. Erste Anzeichen für einen solchen Konflikt gebe es bereits.

Ein militärisches Eingreifen der internationalen Staatengemeinschaft ähnlich wie in Libyen erwartet Clinton allerdings nicht. Dafür sei die Bereitschaft nicht vorhanden.
Vielmehr gehe es nun darum, über diplomatische Wege ein weiteres Blutvergießen in dem Land zu verhindern. "Der Druck der Arabischen Liga ist wahrscheinlich der effektivste Weg", erklärte Clinton.

Anhaltende Gewalt in Syrien

Die Arabische Liga hatte auf die anhaltende Gewalt gegen die Zivilbevölkerung mit einem zeitweiligen Ausschluss Syriens reagiert. Die Organisation setzte der Führung in Damaskus für die Umsetzung eines vereinbarten Friedensplan ein Ultimatum bis Samstag. Sollten die Vorgaben, die unter anderem einen Rückzug des Militärs aus mehreren Widerstandshochburgen vorsehen, nicht eingehalten werden, droht die Liga mit Sanktionen.

In Syrien hielt die Gewalt an: Nach Angaben von Menschenrechtsaktivisten erschossen Sicherheitskräfte mindestens elf Demonstranten. In den Städten Homs, Deraa, Hama und in einem Vorort der Hauptstadt Damaskus hätten Milizen im Anschluss an die Freitagsgebete Kundgebungen gegen Präsident Baschar al-Assad gewaltsam aufgelöst und in die Menge gefeuert. Nach Angaben der Vereinten Nationen sind seit Beginn der Unruhen vor acht Monaten rund 3500 Menschen getötet worden.

(REU)
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