Sklaverei auf dem Meer USA stoppen Importe chinesischer Fischereiflotte wegen Verdachts auf Zwangsarbeit

Washington · Gewalt, Hunger, 22-Stunden-Tage: Die US-Zollbehörden haben bei einer chinesischen Fischereiflotte sämtliche elf Anzeichen erkannt, die die Internationale Arbeitsorganisation für Zwangsarbeit definiert. Das hat Folgen.

Wegen des Verdachts auf Zwangsarbeit hat die US-Regierung Importe von Fischen und Meeresfrüchten der Fischereiflotte eines chinesischen Unternehmens gestoppt. Die US-Zollbehörde CBP teilte am Freitag mit, ab sofort würden bei der Einfuhr Thunfische, Schwertfische und andere Meeresfrüchte zurückgehalten, die von Schiffen der Firma Dalian Ocean Fishing gefangen wurden. Bei einer Untersuchung des Unternehmens habe die Zollbehörde alle elf Indikatoren der Internationalen Arbeitsorganisation für Zwangsarbeit identifiziert, darunter körperliche Gewalt, Vorenthaltung von Löhnen und unwürdige Arbeits- und Lebensbedingungen.

Unternehmen, die ihre Arbeiter ausbeuteten, dürften in den USA keine Geschäfte machen, sagte Heimatschutzminister Alejandro Mayorkas, dem die Zollbehörde untersteht. Diese Firmen schadeten auch amerikanischen Unternehmen und verleiteten Konsumenten zu unethischen Käufen. Das US-Außenministerium verwies am Freitag auf einen eigenen Menschenrechtsbericht aus dem vergangenen Jahr. Dort sei etwa festgehalten worden, dass Arbeitsmigranten auf chinesischen Fischereischiffen gezwungen würden, 18 bis 22 Stunden am Tag zu arbeiten. Sie würden daran gehindert, ihre Schiffe zu verlassen, während sie Hunger und anderen Missständen ausgesetzt seien.

US-Bundesgesetze verbieten die Einfuhr von Waren, die ganz oder teilweise durch Zwangsarbeit hergestellt wurden - diese Produkte werden vom Zoll zurückgehalten. Importeure von zurückgehaltenen Waren haben die Möglichkeit, diese wieder auszuführen oder nachzuweisen, dass sie nicht mit Zwangsarbeit hergestellt wurden.

(peng/dpa)
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