Gespaltene Gesellschaft Das schwarze Amerika

Washington · Statistiken sagen, dass die schwarze Minderheit noch immer strukturell benachteiligt wird. Und doch gibt es Erfolgsgeschichten wie die von Oprah Winfrey, Beyoncé oder LeBron James.

 Leerstehende und ausgebrannte Häuser in Detroit.

Leerstehende und ausgebrannte Häuser in Detroit.

Foto: dpa

Natürlich gibt es sie, die schillernden Erfolgsgeschichten des schwarzen Amerika. Da wäre Oprah Winfrey, 1954 geboren in Mississippi, im tiefen Süden, der damals noch ganz im Zeichen der Rassentrennung stand. Auf dem Karriereweg über einen Radiosender und das Frühstücksfernsehen gelang es ihr, nicht nur die populärste Talkshow-Moderatorin mit dunkler Haut zu werden, sondern die populärste Talkshow-Moderatorin schlechthin, besonders beliebt bei der amerikanischen Mittelschicht, egal welcher Hautfarbe. Da wäre Tim Scott, der einzige Afroamerikaner unter den 53 republikanischen Senatoren. Aufgewachsen in bitterer Armut, bei einer alleinerziehenden Mutter in South Carolina, schaffte er dank eines Football-Stipendiums den Sprung ans College, gründete eine Versicherungsagentur, handelte mit Immobilien und wechselte schließlich in die Politik. Vom Gemeinderat seiner Heimatstadt Charleston ging es nach Washington, zunächst ins Repräsentantenhaus, schließlich in den Senat der Vereinigten Staaten.