Fotos USA: Skurrile Gerichtsurteile

Das Produkthaftungsrecht treibt in den USA die unglaublichsten Blüten: Da er die Verbraucher mit der Bezeichnung "Light" über die Schädlichkeit von Zigaretten getäuscht habe, musste ein US Tabak-Konzern eine Kaution von sechs Milliarden US-Dollar hinterlegen, um überhaupt die Chance zu erhalten, in Berufung gehen zu können. Der Richter hatte zunächst 12 Milliarden verlangt.

Nicht nur wegen der unterschiedlichen Produkthaftung, sondern auch wegen der Verkehrsdichte wäre dieser Fall hierzulande nicht passiert: Ein Mann verließ während einer Fahrt auf der Autobahn das Steuer seines Campingwagens, um sich Kaffee zu kochen. Derweil kam das Fahrzeug von der Straße ab. Davor war in der Bedienungsanleitung nicht gewarnt worden. Folge: Der Fahrer erhielt vom Hersteller Schadensersatz in Millionenhöhe und einen neuen Campingwagen.

Richter nutzen ihre Macht auch, um sich als Psychologen und Sozialarbeiter zu betätigen: In Texas musste ein Mann, der seiner Frau im Streit eine Ohrfeige verpasst hatte, zum Yogakurs. Begründung: Dort lerne er Beherrschung.

Ein anderer Mann musste sein Auto an ein Heim für misshandelte Frauen abgeben, weil er seine Frau geschlagen hatte.

Eine Frau aus Pennsylvania, die volltrunken mit ihrem Auto einen Mann überfahren hatte, musse ein Jahr lang ein Foto des Toten mit sich tragen, das ihn im offenen Sarg zeigt.

In Texas kann das gleiche Vergehen zum regelmäßigen Friedhofbesuch führen. Dort wurde ein Mann verurteilt, wöchentlich Blumen auf das Grab seines Opfers zu legen.

In Louisiana verurteilte ein Richter vier Studenten dazu, 2.500 mal den Satz zu schreiben: "Ich werde keine dummen Sachen mehr machen." Sie hatten in einem Tiergeschäft einen Vogel gestohlen.

Nachsitzen für Ladendiebe in Kalifornien: Weil sie nicht Lesen konnten, mussten Diebe noch einmal die Schulbank drücken.

Auge um Auge: Ein Autodieb musste der Bestohlenen seinen eigenen Wagen schenken, nachdem er das geklaute Auto zu Schrott gefahren hatte.

Einen Drogendealer wollte ein Richter in Maine anscheinend auf den Pfad der Tugend zurückführen: Er verurteilte ihn zur Einrichtung eines Hospizes für Aidskranke.

Wer im Bezirk dieses Richter zur Fuß vor der Polizei flieht, hat gute Chancen, mit regelmäßigem Joggen um das Gefängnis herumzukommen. Jedenfalls wenn es sich um ein Delikt wie Fahrerflucht handelt.

Die Delinquenten zusätzlich an den Pranger zu stellen, ist ebenfalls bei manchen Richtern beliebt: Heimlich seine Frau schlagen, kann in Texas mit einer öffentlichen Entschuldigung enden.

Ein Richter in Ohio schickte einen Mann, der Passantinnen angepöbelt hatte, in Frauenkleidern auf die Hauptstraße seiner Heimatstadt.

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