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Nordkorea warnt vor Krieg USA richten in Japan Frühwarnradar ein

Tokio/Los Angeles · Während Nordkorea den Süden als auch die USA vor einem Krieg warnt, wollen die USA nach dem jüngsten nordkoreanischen Atomtest Berichten zufolge eine neuartige Radaranlage als Frühwarnsystem an der japanischen Küste stationieren.

Chronik des Streits um Nordkoreas Atomprogramm
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Foto: dpa, Jeon Heon-Kyun

Das X-Band-Radar gebe dank seiner Früherkennungsfähigkeiten den US-Streitkräften genügend Zeit zum Einsatz von Abfangraketen, berichteten die japanischen Nachrichtenagenturen Kyodo News und Jiji Press am Sonntag ohne genauere Quellenangaben.

Demnach einigten sich US-Präsident Barack Obama und der japanische Regierungschef Shinzo Abe am Freitag in Washington, das System auf einer Luftwaffenbasis in Kyotango nordwestlich von Kyoto zu installieren. Im Falle eines nordkoreanischen Luftangriffs auf die USA würden Langstreckenraketen laut Kyodo den Westen oder das Zentrum Japans überfliegen. Ein weiteres US-Radar steht bereits im Norden Japans.

Nordkorea hatte vor knapp zwei Wochen einen unterirdischen Nuklearwaffentest unternommen und damit weltweit Sorge und Empörung ausgelöst. Da das isolierte Land die Verwendung einer kleineren und leichteren Atombombe mit großer Sprengkraft vermeldete, wuchsen Befürchtungen, dass Pjöngjang die Produktion von Sprengköpfen vorbereitet, die auf Raketen montiert werden können.

Nach Angaben der amtlichen nordkoreanischen Nachrichtenagentur KCNA vom Samstag wurden die an dem Test beteiligten 11.592 Wissenschaftler und Techniker in der vergangenen Woche in Pjöngjang wie Helden empfangen und mit Orden ausgezeichnet.

Nach Informationen der "Los Angeles Times" hatten sich die USA noch im vergangenen Jahr bei Geheimtreffen in Pjöngjang um entspanntere Beziehungen bemüht. Bei zwei Besuchen im April und August habe eine Delegation versucht, den neuen Machthaber Kim Jong Un zu einer gemäßigteren Außenpolitik zu bewegen, berichtete das Blatt am Samstag.

Geleitet wurde die Delegation im April demnach vom früheren US-Gesandten für die Sechs-Parteien-Gespräche über Nordkoreas Atomprogramm, Joseph DeTrani. Dieser wollte sich zu dem Bericht nicht äußern, sagte aber, nach dem Tod Kim Jong Ils sei es durchaus sinnvoll gewesen, mit dessen Nachfolger in Kontakt zu treten. Damals hätten einige erste Entscheidungen Kim Jong Uns in Washington Hoffnungen auf einen gemäßigteren Kurs geweckt.

USA und Südkorea beginnen Großmanöver

Vor Beginn zweier jährlicher Großmanöver der US-Streitkräfte mit Südkorea hat Nordkorea erneut scharfe Töne angeschlagen. Die Volksarmee unterstellte beiden Ländern am Samstag, einen "Aggressionskrieg" vom Zaun brechen zu wollen.

Wer einen Krieg auslöse, sei "zu einer elendigen Zerstörung verurteilt", drohte der Militärvertreter Pak Rim Su im Grenzort Panmunjom in einer Botschaft an den Befehlshaber der US-Streitkräfte in Südkorea, James Thurman. Die Botschaft sei telefonisch übermittelt worden, berichteten die Staatsmedien.

Die Drohung erfolgte zudem nur kurz vor dem Amtsantritt der neuen südkoreanischen Präsidentin Park Geun Hye. Die Tochter des früheren Militärdiktators Park Chung Hee legt an diesem Montag in Seoul ihren Amtseid ab.

Der Umgang mit dem weitgehend isolierten Nachbarland im Norden gilt als eine der größten Herausforderungen für Südkoreas erste Frau im Präsidentenamt. Die Spannungen auf der koreanischen Halbinsel hatten sich nach einem Raketenstart in Nordkorea im Dezember und dem neuen Atomtest des Landes am 12. Februar deutlich verschärft.

Die Lage auf der Halbinsel sei so ernst, dass "jeden Moment ein Krieg ausbrechen kann", wurde der nordkoreanische Militärvertreter in Panmunjom zitiert. Die USA und ihre Verbündeten wollten Nordkorea wegen seines jüngsten Atomtests "isolieren und unterdrücken".

Die USA und Südkorea wollen ihre zweimonatigen Feldübungen "Foal Eagle" am 1. März beginnen. Vom 11. bis 21. März soll zudem die gemeinsame Kommandoschulung "Key Resolve" stattfinden. Nordkorea wirft beiden Ländern regelmäßig vor, mit den Manövern einen Angriff vorzubereiten. Das wird von Seoul und Washington bestritten.

Nach dem Atomtest hatte die südkoreanischen Streitkräfte mit Unterstützung der USA bereits eine Reihe von kurzfristig angesetzten Manövern zu Wasser, Luft und Land durchgeführt, um militärische Stärke zu demonstrieren. Die USA haben derzeit 28.500 Soldaten in Südkorea als Abschreckung Nordkoreas stationiert.

(dpa/AFP/felt)
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